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Gedankenlosigkeit
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Gedankenlosigkeit hat viele Gesichter - alltägliche, harmlos unbedachte, dumme, aber auch gefährliche. Das bei Weitem häufigste Gesicht ist das der unauffälligen Gedankenlosigkeit, die dem Denken immer schon aus dem Weg gegangen ist. Deren typischer Vertreter ist der moderne "Jedermann" mit seiner Durchschnittlichkeit, seinem fraglosenVerfallensein an seine jeweilige Lebenswirklichkeit. Heute mehr denn je, da wir bedenkenlos auf die modernenTechnologien und ihre bedenklichen Eingriffe in unser Leben setzen. Aber das Denken ist stets "außer der Ordnung" und setzt dann ein, wenn diese wankt oder fragwürdig wird. Solche Einsicht droht jedoch in der "smart newworld" des digitalen Zeitalters und der glücklichen Gedankenlosigkeit, die sie zu bereiten verspricht, vollends abhanden zu kommen. Mit Blick auf die genuine Anstößigkeit von Philosophie, aber auch von Kunst und Literatur versteht sich der Essay der Kölner Philosophin Astrid Nettling als Anstoß, sich dem Denken und seiner Außer-Ordentlichkeit zu öffnen, um der ebenso unauffälligen wie despotischen Macht durchschnittlicher Gedankenlosigkeit zu entkommen.
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