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Gedeih und Verderb
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Eine junge Frau versucht den Klauen einer bizarren Dorfge-meinschaft durch die Flucht in die Stadt zu entkommen. Selt-same Dinge geschahen im Dorf. Vorhäute wurden als Flaggen gehisst, lose Frauen schlackerten mit ihren Kehlen im Wind und die Kühe haben Fingerkuppen statt Augen. Die Großmut-ter und die Mutter hielten Wache über die Bräuche im Dorf. Sie führten Aufgaben aus, die bald auf die junge Frau übertragen werden sollten. Was es zu bewachen gilt, bleibt verborgen. Das Dorf hinterfragt den Sinn der Rituale nicht.
Greta Lauer hat mit Gedeih und Verderb einen Roman über Schmerzen geschrieben. Schmerzen, die in der Familie und der Gemeinschaft über Generationen unter der Hand weiter-gereicht werden, über Wunden die durch tägliche Riten, durch Sprache und durch Sexualität am Leben bleiben. Das Erin-nern und Erzählen der Protagonistin ist der Versuch, diesen Schmerzen zu begegnen und eine eigene Sprache zu finden, um die Wunden heilen zu lassen. Lauers eigene Sprache ist dabei hart und lyrisch und vorwärtsdrängend und erzeugt durch Rhythmus und Musikalität eine Art Bann, der sich erst am Ende auflösen soll.
Libri-Titel folgt in ca. 2 Arbeitstagen