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Gegenüber von China
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Ein autobiografischer Roman über Punk in der DDR, Flucht und Stasi-Haft
Als im Herbst 1989 die Berliner Mauer fällt, bedeutet dies für Nina Befreiung: nicht nur aus den einengenden Strukturen der DDR, sondern vor allem aus dem Stasi-Knast, in dem sie nach einer missglückten Flucht einsitzt. Einer Flucht, die sie über Aserbaidschan und den Iran in die Türkei und von dort nach West-Berlin führen sollte. Sowjetische Grenzsoldaten beenden Ninas Pläne und überführen sie zurück in die DDR und die Realität ostdeutscher Justiz.
Anne Hahn schreibt in ihrem autobiografisch geprägten Roman in präziser, einfühlsamer Sprache von den kleinen und großen Fluchten und Sehnsüchten Jugendlicher in den letzten Jahren vor dem Zusammenbruch des sozialistischen Staates.
Nina sucht ihr Glück jenseits sozialistischer Glücksversprechen in der Punkszene von Magdeburg, bei Konzerten, Partys und beim Alkohol, rastlos und lebenshungrig jagt sie Auswegen aus den vorgeprägten Lebensläufen ihrer Umwelt hinterher - und wird von den staatlichen Repressionen immer wieder auf sich selbst zurückgeworfen. Die Rebellion der Subkulturen, lange vor der Revolution der DDR-Bürger, bezahlt Nina mit ihrem Studienplatz, mit Verfolgung und Ängsten ...
Der nun unter neuem Titel wieder aufgelegte Debütroman der Berliner Autorin Anne Hahn ist ein ganz eigener Wenderoman: Nina erlebt diese im Gefängnis, ihre individuelle Rebellion wurde von der sich auflösenden Gesellschaft der DDR in Keim erstickt. Keine Heldenrhetorik findet sich in "Gegenüber von China", keine und Wendegewinner oder -verlierer werden porträtiert, sondern die innere Zerrissenheit einer jungen Frau, die sich nach Jahren der politischen Auseinandersetzung mit der Obrigkeit plötzlich in der Freiheit des Westens wiederfindet und zunächst nur zaghaft von den neuen Möglichkeiten Gebrauch macht.
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