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Gender in Ovids Metamorphosen. Zum Geschlechterverhältnis von Pyramus und Thisbe
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Studienarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Klassische Philologie - Latinistik - Mittel- und Neulatein, Note: 2, 0, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Sprache: Deutsch, Abstract: Das nachfolgende Kompendium bietet einen Überblick über einige der wichtigsten modernen Texttheorien zur Interpretation antiker Texte. Es soll Aufschluss darüber geben, welche Ansätze die jeweiligen Theorien verfolgen und welche nützlichen Erkenntnisse sich durch eine derartige Herangehensweise erschließen lassen können. Das Ziel ist es, ein Verständnis für die Texttheorien zu schaffen, anhand von Beispielen ihren Mehrwert zu beweisen oder zu widerlegen und verständnisleitende Fragen zu beantworten oder zu stellen. Abschließend soll auch ein komprimierter Abschnitt auf nützliche oder interessante weiterführende Literatur hinweisen. In der heutigen Zeit, in der Feminismus-, Frauen- und Genderforschung auf Grund des gesellschaftlichen und politischen Wandels immer mehr Relevanz bekommen, bietet eine auf Geschlechterrollen ausgerichtete Analyse die Möglichkeit, das Verständnis für das antike Rollenbild und dessen immanente Bedeutung für die damaligen kulturellen Gegebenheiten zu verbessern. Weiter noch lassen sich durch einen solchen Ansatz Gegensätze, Gemeinsamkeiten und Abweichungen im Vergleich zum damaligen gängigen Geschlechterbild feststellen. Das Ziel der geschlechtsdifferentiellen Analyse und Interpretation von Ovids Metamorphosen ist es, mit Hilfe einer Geschlechterverhältnis-fokussierenden Herangehensweise anhand der bekannten "Pyramus und Thisbe" Erzählung neue Aspekte zur Darstellung von Feminität und Maskulinität herauszuarbeiten. Fokussierend auf die Darstellungsweise des stark unterschiedlichen männlichen und weiblichen Verhaltens sowie auf die Diktion innerhalb dieser Erzählung soll diese Abhandlung erörtern, inwiefern die Charakterisierung von Frauen in dem oftmals als "Book of Rape" titulierten Werk dennoch positiv aufgefasst werden kann. Zusätzlich zur generellen Untersuchung der Textstruktur und der qualitativen Beschreibung der Charaktere wird sich in der Komparation mit einzelnen anderen Passagen aus Ovids Metamorphosen die auffällig positive Darstellung der Frau herauskristallisieren. Darüber hinaus soll dieser Beitrag ebenfalls klären, ob und inwieweit diese für das Gesamtwerk eher untypische Charakterisierung einer weiblichen Figur unter Berücksichtigung der damaligen geschlechtsdifferentiellen Stereotypen eine Verschiebung der traditionellen Geschlechterrollen darstellt und ob die feminine Protagonistin somit überhaupt als klassisch feminin betrachtet werden kann.
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