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Georg Simmel und die Vergesellschaftung im urbanen Raum. Rekonstruktion des Essays "Die Großstädte und das Geistesleben"
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Studienarbeit aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Soziologie - Klassiker und Theorierichtungen, Note: 1, 0, Bayerische Julius-Maximilians-Universität Würzburg (Institut für Politikwissenschaft und Soziologie), Veranstaltung: Seminar: Grundlegung durch die Klassiker, Sprache: Deutsch, Abstract: Georg Simmel (1858-1918) zählt neben Émile Durkheim und Max Weber zu den Klassikern der Soziologie, dank ihrer Arbeiten konnte sich diese Fachdisziplin als moderne Einzelwissenschaft Ende des 19. Jahrhunderts im Kanon der Humanwissenschaften etablieren. Während Durkheim den Gegenstandsbereich des Faches mit dem Begriff der sozialen Tatbestände bestimmte, begriff Simmel die Soziologie als Wissenschaft, die sich nicht mit spezifischen Inhalten, sondern mit den Formen der Wechselwirkung zwischen Individuen befasst. Dabei ist Simmels Bezugsproblem das Verhältnis von sozialer Differenzierung und Individualität, verortet im Bezugsrahmen des Wechselspiels von Gesellschaft, Kultur und Persönlichkeit. Dieser Forschungsansatz des Berliner Soziologen wird im zweiten Kapitel dieser Arbeit näher erläutert.Nach Lichtblau gibt es wohl kaum ein Problem, das Simmel mehr bewegt hat als die Frage, wie unter den Bedingungen der modernen Massengesellschaft und des großstädtischen Lebens überhaupt noch eine Form von Persönlichkeit vorstellbar ist. In dem hier untersuchten Essay "Die Großstädte und das Geistesleben" (1903) richtet sich Simmels Erkenntnisinteresse nicht in erster Linie auf eine Soziologie der Stadt, sondern allgemeiner auf die Entstehung des modernen Sozialcharakters. Dabei rechnet er die Großstadt zu den neben Arbeitsteilung und Geldwirtschaft entscheidenden Ursachen für die Herausbildung dieses Charakters. Simmel sucht eine Antwort auf die Frage, wie sich städtisches Leben auf die Persönlichkeit und die Lebensform der Individuen auswirkt.Nachdem in Kapitel drei die Entstehung und Publikation des Essays kurz dargestellt wird, schließt sich mit Kapitel vier dieser Arbeit die Schilderung der gesellschaftlichen Entwicklung in der Großstadt als Prozess sozialer Differenzierung an, dabei werden die von Simmel untersuchten sozialen Verhaltensweisen wie Blasiertheit, Intellektualisierung, Reserviertheit und Individualisierung im urbanen Raum rekonstruiert. In Kapitel fünf werden die Ambivalenzen herausgestellt, die den sozialen Prozessen in der Großstadt anhaften. Es folgt eine kritische Betrachtung der Simmelschen Großstadtdiagnose und im abschließenden Fazit werden die wichtigsten Ergebnisse dieser Rekonstruktion zusammengefasst.
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