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Gesche Gottfried
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Gesche Gottfried vergiftete in den Jahren von 1813 bis 1827 in Bremen insgesamt 15 Menschen, darunter ihre Eltern, drei Kinder und zwei Ehemänner. Mindestens 19 weiteren Personen mischte sie von 1823 an wiederholt Gift in nicht tödlicher Dosis ins Essen. 1828 wurde Gesche Gottfried verhaftet und drei Jahre später auf dem Domshof hingerichtet. Die Stelle, an der ihr Kopf mit dem Schwert vom Rumpf getrennt wurde, markiert noch heute ein bekreuzter Stein, täglich von traditionsbewussten Bremer Passanten als Zeichen der Verachtung bespuckt.
In der Schilderung von Gesche Gottfrieds Verteidiger Friedrich Leopold Voget entsteht das Bild einer kalt berechnenden, aus niederen, gewinnsüchtigen Motiven mordenden Frau, über deren Taten die Öffentlichkeit gleichsam aus allen Wolken fiel.
Nach fast 170 Jahren ungeprüfter Übernahme seiner Darstellung hat Peer Meter den Fall nach den Prozessakten ganz neu dargestellt. Er belegt, dass Voget Zeugenaussagen mehrfach grob verfälscht zitierte und dass auch Gesche Gottfrieds mörderisches Treiben keineswegs nur im Stillen vonstatten gegangen war. Vielmehr steht fest, dass es bereits Jahre vor ihrer Verhaftung immer wieder Warnungen vor ihrer Person gegeben hatte.
Peer Meter entreißt nach weiterer Recherche und präziser Analyse die Darstellung des Hergangs und der in dieser beispiellosen Mordserie vorkommenden Personen endlich der Sichtweise des 19. Jahrhunderts. Ebenso spannend, wie er das Porträt der Bremer Giftmörderin als psychisch schwer verwirrter Frau herausarbeitet, legt er einen zweiten Aspekt dar: die Unmöglichkeit der bremischen Bürgergesellschaft, eine eigene Mitverantwortung an den grauenhaften Taten anzuerkennen.
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