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Geschichtsmontagen
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Geschichte wird nicht gemacht, sondern sie wird geschrieben. Daher können historische Ereignisse und Prozesse sowohl zu Gegenständen literarischer als auch historiographischer Repräsentationen werden. Seit der Antike besteht jedoch ein Konkurrenzverhältnis zwischen Literatur und Geschichtsschreibung, das die poetologische Tradition genauso geprägt hat wie das Selbstverständnis der Geschichtswissenschaft. Die historischen Erfahrungen der Moderne haben dabei die Möglichkeit einer angemessenen Darstellung von Geschichte zunehmend infrage gestellt.
Mit Walter Benjamin und Alexander Kluge widmet sich der vorliegende Band zwei Autoren, die neuartige Text-Modelle auf der Grundlage von Montage-Verfahren entwickelt haben. Während Geschichte früher einfach erzählt werden konnte, wird sie bei Benjamin und Kluge zu einem flexiblen Arrangement historischen Materials. Ein solches Verfahren impliziert die Absage an eine Sinn verheißende, überhistorische und definitive Perspektive und weist sich selbst als geschichtlich kontingent und korrigierbar aus. Dem liegt die Auffassung zugrunde, dass Geschichte niemals zu Ende geschrieben sein kann, sondern als Möglichkeit zum Widerspruch offen gehalten werden muss.
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History is not made but written. Therefore historical events can be the subject of both literary and historiographical representation. But since antiquity there has been competition between literature and historiography, and this has influenced the poetological tradition just as much as the self-perception of historical studies. Today, the historical experiences of modernism have increasingly called into question the possibility of adequately depicting history.
Taking as its subjects Walter Benjamin and Alexander Kluge, this volume focuses on two authors who developed new kinds of textual models based on the technique of montage. Where history had previously been a straightforward narrative, Benjamin and Kluge turned it into a flexible arrangement of historical material. Such a process implies the rejection of a supra-historical and definitive perspective which promises to provide meaning, instead it proves to be, even in itself, historically contingent and rectifiable. This is rooted in the understanding that history can never be written in a final and definitive form but must remain open to the possibility of contradiction.
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