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Geschlossene Gesellschaft

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Dieses Buch, dem eine Doktorarbeit in den Sozialwissenschaften zugrundeliegt, behandelt die enge, persönliche Freundschaft als spezifische Tauschverbindung. Heute noch beeinflusst uns das edle Bild des Freundschaftsideals. Welche gesellschaftlichen Folgen hat es aber, wenn sich das Ideal mit den Möglichkeiten vermischt, die jemand durch seine soziale Position hat? Wenn diese mit Chancen verbunden ist - im Gegensatz zu solchen ohne Chancen. Und wie schreibt sich dieses Ungleichgewicht bei der Verteilung öffentlicher Güter in die Sozialstruktur hinein fort? Es zeigt sich, wie eng die Mechanismen guter Freundschaft und sozialer Korruption zusammenhängen. Diese Form korrupten Handelns basiert im Gegensatz zur instrumentellen Korruption - zur Bestechung - auf Merkmalen persönlicher Beziehungen. Wer besticht, ist demnach weniger privilegiert als der, welcher sich in einer guten Freundschaft ideell absichern kann. Denn dort erweist man sich einen - moralisch vermeintlich unbedenklichen - Gefallen. Es läuft auf gesellschaftliche Verteilungsfragen hinaus - und damit auf die Entzauberung von vorgeblich "edlen und guten" Sozialbeziehungen in einer angeblichen "Leistungsgesellschaft". Im Vorfeld entwickelt das Buch einen kulturhistorischen Abriss dessen, was Menschen seit der Antike bis heute unter einer guten Freundschaft verstehen. Soziale Korruption ist kein Phänomen der Moderne. Doch die Moderne hat Staaten personell und materiell immer besser ausgestattet. Heute ist im Verteilungskampf um begehrte, aber im Verhältnis zur Nachfrage, knappe öffentliche Güter soziale Korruption deutlich attraktiver geworden. Wer zählt nicht gerne einen einflussreichen Menschen zu seinen guten Freunden - am besten gleich zu den Freunden der Familie? Doch dort, wo jemand aufgrund des sogenannten Vitamins "B" zu Teilhabe kommt, hat jemand anderes das Nachsehen. Einen offenen Wettbewerb um Chancen gibt es dann nicht. So vergrößern Freundschaftsdienste soziale Ungleichgewichte zu Lasten der Chanchengerechtigkeit.
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