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Gesellschaftstheorie und Politikdidaktik
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Hermann Giesecke hat mehr als alle anderen Politikdidaktikerinnen und -didaktiker Gesellschaftstheorien rezipiert und in seine konzeptionellen didaktischen Überlegungen einbezogen. Er gilt als wichtigster Wegbereiter der sozialwissenschaftlichen Wende der Politikdidaktik. Sein fast 50 Jahre altes Werk "Didaktik der politischen Bildung" ist bis heute sowohl in der Wissenschaft als auch in der Schulpraxis eine der einflussreichsten politikdidaktischen Konzeptionen.
Die Studie untersucht Hermann Gieseckes Rezeption der Gesellschaftstheorien von Dahrendorf, Marx und der Frankfurter Schule. Die Autorin widerlegt in diesem Buch die gängige Vorstellung, dass Giesecke maßgeblich von der Konflikttheorie Dahrendorfs geprägt wurde und weist nach, dass er sich zunächst stark an Politikwissenschaftlern wie Kurt Sontheimer und Wilhelm Hennis orientiert hat und später vor allem von Karl Marx, Jürgen Habermas und Oskar Negt beeinflusst wurde. Kerstin Pohl nutzt ihre Ergebnisse, um generelle Chancen und Gefahren einer Rezeption von Gesellschaftstheorien in der Politikdidaktik aufzuzeigen, und leistet damit zugleich einen Beitrag zur aktuellen Diskussion über die Bezugswissenschaften der politischen Bildung.
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