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Gewalt und Rationalität
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Essay aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Philosophie - Praktische (Ethik, Ästhetik, Kultur, Natur, Recht, ...), , Sprache: Deutsch, Abstract: Derjenige sozialphilosophische Ansatz, der im Hinblick auf eine kritische Analyse und Bewertung nicht nur der Atomenergie und anderer invasiver technologischer Systeme, sondern generell auch bezüglich des ökologischen Diskurses bedeutsame Beiträge leisten könnte, ist das bereits 1947 erschienene Buch von Adorno/Horkheimer "Dialektik der Aufklärung": Jene berühmte und epochenmachende Gemeinschaftsarbeit von Theodor W. Adorno und Max Horkheimer, das quasi als Hauptwerk der sog. "Kritischen Theorie" oder - fast synonym dafür - der sog. "Frankfurter Schule" (einem einflussreichen philosophisch-sozialwissenschaftlichen, neo-marxistisch inspirierten Forschungsansatz) gesehen wird. Die Relevanz dieser Arbeit für die Thematik des ökologischen Diskurses ist erstaunlicherweise während der ganzen letzten Jahrzehnten öffentlich überhaupt nicht wahrgenommen worden.
Möglicherweise hat diese spezifische mangelnde Beachtung damit zu tun, dass dieses Werk im Rahmen der postmarxistischen Diskussion der 60er und 70er Jahre eher im Rahmen einer kritischen Theorie der Gesellschaft wahrgenommen wurde. Liest man diese Arbeit heute, wird in einer verblüffenden Weise schlagartig evident, dass die beiden Verfasser eigentlich die zentrale sozialphilosophische Arbeit im Hinblick auf die allgemeine ökologische Thematik geschrieben haben, denn sie beschäftigt sich mit den Folgen der Umgangsformen des Menschen mit der Natur im allgemeinsten Sinne. Es könnte der Eindruck entstehen, als würden Adorno/Horkheimer dieses Buch eigens mit der Intension geschrieben haben, in die zeitgenössische ökologische Debatte einzugreifen. Es scheint zur Ironie der Zeitkritik zu gehören, dass in diesem Buch weder die Atomenergie noch die Umweltschädigung explizit zum Thema gemacht werden, sicherlich zeitbedingt. Jedenfalls ist dieser Ansatz - bezogen auf die Thematik dieses Aufsatzes - leider völlig untergegangen. Es ist daher an der Zeit, dazu beizutragen, die - allerdings nicht unangreifbare - gedankliche Systematik wieder öffentlich zu reflektieren.
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