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Glasmacherlieder
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Glasmacherlieder
Eine kulturhistorische Betrachtung und Sammlung von Glasmacherliedern
Die Arbeit auf kleinstem Raum, die Abhängigkeit im Arbeitsprozess, die Schwere der Arbeit bei belastender Hitze und Feuergefahr, prägten den Gemeinschaftssinn und das Zusammengehörigkeitsgefühl, sowie die besonders den Glasmachern eigene Frömmigkeit und Gottesfürchtigkeit.
Das fand mit Gründung der Dorfglashütten im 16. Jahrhundert auch seinen Ausdruck in der Entwicklung des Gesangs und der Instrumentalmusik, beginnend vom Weckruf über das Singen von Chorälen zum Morgengebet bei Arbeitsbeginn, bis hin zu den geselligen Liedern, die während der Arbeit und im Wirtshaus gesungenen wurden. In der Neuzeit folgten besonders Heimatlieder mit Bezug auf das Glasmachen, die noch bis heute durch Gesangsgruppen, Chöre und Orchester gepflegt werden.
Zu Beginn des 17. Jahrhunderts erfolgte die Erteilung des Braurechts an Glashütten zur Versorgung der stets durstigen Glasmacher. Zur Begründung heißt es in einer entsprechenden Urkunde:
"Die Erteilung des Braurechts erfolgt nicht nur, um im Falle der Not für arme, kranke, schwache Leut', dann zu ehrlichen Gelagen, Wohlleben und Hochzeiten, den Trunk zu beschaffen, sondern um bei der blutsauren, durch das Blasen Leiber und Kehlen austrocknenden Arbeit einen zuweilen vielleicht wohl bedeutenden Durst zu stillen, auch um die das gesellig sangesfrohe Glasmacher-Völkchen besuchenden Förster, Hammerwerksherren, Bergmeister, Pastoren und Kantoren mit einem gescheitem Trunk versorgen zu können."
In diesem Buch finden Sie Lieder aus Bayern, Böhmen, Thüringen, Frankreich und Belgien. Dadurch, dass die meisten Glashütten geschlossen wurden, geraten die Lieder langsam in Vergessenheit.
Dieses Buch ist ein Beitrag zur Erhaltung des kulturhistorisch bedeutenden Liedgutes.
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