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Globaler und lokaler Islam. Eine Analyse der Debatte zum Verbot des muslimischen Kopftuches in Deutschland
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Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Sozialwissenschaften allgemein, Note: 1, 3, Universität zu Köln, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Kopftuch war in den letzten Jahren immer wieder Thema öffentlicher und politischer Debatten. Gerade in Deutschland, mit einem großen muslimischen Bevölkerungsanteil von mehr als 4 Millionen Menschen, wird das Thema immer wieder kontrovers diskutiert. Auch wenn bei Weitem nicht alle in Deutschland lebenden Musliminnen das Kopftuch tragen, ist es dennoch im täglichen Leben allseits präsent. Besonders die Frage des Kopftuchs im öffentlichen Dienst war jedoch schon mehrfach im Zentrum der öffentlichen Diskussion. Zentral war hierbei die Frage, ob eine Lehrerin im Schuldienst Kopftuch tragen darf. Hierzu haben viele Bundesländer Gesetze verabschiedet, die jedoch von Gerichten auch teilweise wieder zurückgenommen wurden. Gerade mit steigenden Flüchtlingszahlen und dem Aufkommen rechtspopulistischer Parteien hat die Debatte in den letzten Jahren wieder an Fahrt aufgenommen. So titelt die AFD beispielsweise auf einem ihrer Wahlplakate zur Bundestagswahl 2017 "Der Islam gehört nicht zu Deutschland". Auch ein Burka-Verbot wird immer wieder ins Gespräch gebracht.Das Kopftuch hat Symbolkraft in verschiedenen Bereichen. Generell können drei verschiedene Arten erkannt werden, wie das Kopftuch als Symbol fungieren kann: als religiöses, als politisches und als feministisches Symbol. Im Gegensatz zu der eigenen Einschätzung der Musliminnen wird das Kopftuch in der öffentlichen Debatte häufig als politisches Symbol wahrgenommen. In dieser Sichtweise wird das Kopftuch als Zeichen des patriarchalischen Gesellschaftsbildes im Islam angesehen. In dieser Argumentation der Gegner des Kopftuches wird dieses daher oft als Bedrohung der freiheitlich-demokratischen Grundordnung Deutschlands wahrgenommen. Gerade im Hinblick auf die steigende Zahl terroristischer Übergriffe wird das Kopftuch als äußerlich wahrnehmbares Zeichen des Islams daher häufig abgelehnt. Einige Gegner argumentieren sogar, es solle ein generelles Kopftuch- und Verschleierungsverbot in der Öffentlichkeit durchgesetzt werden. Wie Jessen et al. (2006) ausführen, wird die Bedeckung des Kopfes durch ein Tuch insbesondere deswegen als politisches Symbol wahrgenommen, da Verschleierung sich vor allem in Gesellschaften finden, die den Frauen eine Gleichberechtigung vorenthalten. Daher wird es als Symbol der Unterdrückung der Frauen verstanden, was mit dem westlichen Werteverständnis von Demokratie und Gleichberechtigung unvereinbar ist.
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