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Governance, Systemvertrauen und nachhaltige Entwicklung
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Welche Faktoren begünstigen die nachhaltig positive Entwicklung von Volkswirtschaften? Bei der Beantwortung dieser Fragen entfalteten in den vergangenen 60 Jahren unterschiedliche Strömungen entwicklungspolitische Relevanz. Zunächst eher staatszentrierte Ansätze wichen in den 80ern und 90ern zunehmend staatskritischeren Konzepten. Ihnen ist jedoch gemein, dass sie in einzelnen Landesfällen nicht nur höchst unterschiedliche, sondern vielfach auch sehr unbefriedigende Ergebnisse zeitigten. Die erhofften und vorhergesagten positiven Entwicklungsergebnisse stellten sich oft nicht ein. Diese Studie beschäftigt sich mit den Ursachen dieser Auffälligkeiten. Ausgehend von der Beobachtung, dass bei den überkommenen entwicklungspolitischen Ansätzen Strukturalismus und Neoklassik vielfach technokratische und mechanistische Aspekte zu Lasten der historischen überbetont werden, setzt sie sich mit der in den 90er Jahren aufgekommenen Governance-Debatte als möglichem Ansatzpunkt einer dynamischeren Sicht von Entwicklung auseinander. Da sich jedoch hinsichtlich der Definition von 'good' bzw. 'bad' governance insbesondere bei den Debattenbeiträgen der Weltbank erhebliche Unschärfen feststellen lassen, schlägt David Eberhart in seiner Studie einen erweiterten Governance-Begriff vor. Unter Zugrundelegung des Systemvertrauensbegriffs von Niklas Luhmann entwickelt er eine Governance-Systematik, die sich von den technokratischen Vorstellungen insbesondere der neoklassischen Entwicklungstheorie abwendet und die Einbeziehung menschlicher Erfahrungen und Erwartungen gegenüber dem Staat und seinem Handeln anregt. Auf Grundlage dieser Systematik können nicht nur weltweit beobachtbare Entwicklungsbesonderheiten erklärt, sondern auch Entwicklungsverläufe realistischer eingeschätzt werden.
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