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Grabungsfieber
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Durch die Kellerbar ins Römerreich
Im Römisch-Germanischen Museum in Köln steht das mächtige, 14, 7 Meter hohe Poblicius-Grabmal, eines der bedeutendsten römischen Denkmäler nördlich der Alpen. Junge Männer sollen beim Partykellerbau darauf gestoßen sein - so eine Kölner Legende. Der Ausgräber Josef Gens erzählt die wahre Geschichte dazu, die sich wie ein archäologischer Krimi liest: Von 1965 bis 1967 bergen die Brüder Gens und ihre Freunde in mehr als 13 000 Feierabendstunden unter ihrem Elternhaus 70 zum Teil tonnenschwere Quader des Grabmals.Der erste römische Quaderfund unter dem elterlichen Haus ist purer Zufall. Die Familie Gens informiert die Stadt Köln darüber, die umgehend ein Grabungsverbot verhängt. Weil daraufhin ein halbes Jahr lang nichts geschieht, beschließen die Brüder Gens und ihre Freunde, auf eigene Faust zu graben. Neun Meter unter dem Elternhaus errichten sie ein statisch sicheres Bergwerk mit mehreren Grabungsstollen. Materialverbrauch: 7 Kubikmeter Fertigbeton, 35 Meter Eisenträger, 10.000 Ziegel und 90 Sack Zement. Im Laufe von zwei Jahren bergen sie unter abenteuerlichsten Umständen und dennoch höchst professionell 70 römische Quader, die sie ab 1967 im Rahmen einer privaten Ausstellung über 15 000 Besuchern zeigen. Heute ist das Poblicius-Grabmal aus dem 1. Jh. n. Chr. neben dem Dionysos-Mosaik das Glanzstück des Römisch-Germanischen Museums.
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