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Grenzgänge
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Der Bau von Mauern scheint eine Lieblingsbeschäftigung der Menschheit am Beginn des 21. Jahrhunderts zu sein. Gleichzeitig werden die Grenzen der künstlichen Intelligenz, der Sterblichkeit, der Kommunikation immer weiter verschoben. Das Thema Grenzen und deren U¿berschreitung hat plo¿tzlich eine unvermutete Renaissance erlangt. Wir loten gerade neu aus, wie weit wir uns in fremdes Terrain wagen ko¿nnen.
Kathrin Aehnlich erzählt in ihren Geschichten von den verschiedensten Grenzerfahrungen des modernen Menschen. Sie geht dabei immer von eigenem Erleben aus.
Ihr ausgeprägter persönlicher Stil ist sehr gut lesbar, leicht zugänglich und emotional herausfordernd. Dabei bewegen sich ihre Texte im Grenzbereich zwischen belletristisch erzählten Geschichten, Reportagen und Essays, wie sie in der modernen Literatur nicht unbekannt sind. Man schaue nur auf die Bücher von Karl Ove Knausgard, Peter Nadas oder auch deutschsprachiger Autoren wie Christian Kracht oder Herta Müller, deren Bücher jeweils völlig eigen sind, deren Genrezuordnung sehr schwierig sein dürfte.
Thematisch geht es ihr um geografische oder körperliche Grenzen, um die Ausweitung unserer technischen Möglichkeiten, unsere Zukunftsvorstellungen und schliesslich um die ultimative Grenze des Todes. Dabei gelingt ihr ein schwebender Ton zwischen absoluter Ernsthaftigkeit und den Dingen manchmal innewohnender Komik. Ihre Texte werden kombiniert mit Fotos von Walter Lindenberg zu Pina Bausch und einem verlassenen Porzellanwerk in Thüringen. Die Fotos stellen einen spannenden Kontrapunkt zu den erzählten Geschichten dar. In einem der Texte erklärt die Autorin explizit, was sie mit diesen Fotos verbindet. Im Anhang des Buches gibt es einen Text von Benedikt Geulen zur Person Walter Lindenberg.
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