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Gretchenfrage Liberalisierung

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Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Thema: Globalisierung, pol. Ökonomie, Note: 2, 3, Freie Universität Berlin (Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft), Veranstaltung: HS Internationale politische Ökonomie heute, 13 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Außenhandelspolitik ist nach innen ein Verteilungskonflikt zwischen verschiedensten Interessengruppen, und nach außen ein Kampf um wirtschaftliche Macht, Marktzugänge und Entwicklungschancen. Die Konfliktlinien verlaufen quer durch alle Ländergruppen und Sachgebiete. Das Ziel der Arbeit ist es, einen theoretischen Ansatz vorzustellen, der versucht, die politökonomischen Auswirkungen sowie Verflechtungen von Handelsliberalisierung darzustellen und mit dem Two-Level Game - Modell der Internationalen Politik zu verbinden, um die Welthandelsrunden des GATT und der World Trade Organization als institutionalisierte, sich wiederholende Mehrspieler- Two-Level Games mit dem Zweck der Überwindung von Nichtkooperation in der Außenhandelspolitik zu beschreiben. Außenhandelspolitik führt aufgrund ihrer Verteilungswirkungen zu Gewinnen und Verlusten unter Arbeitnehmern und -gebern, import- und exportorientierter Industrie sowie Produzenten und Konsumenten, und ist politisch brisant ist. Lobbygruppen verursachen domestic constraints, die den Freiraum der Regierung in internationalen Verhandlungen einschränken. Die Verhaltenslogik des Gefangenendilemmas sagt theoretisch voraus, dass die Regierungen in multilateralen Handelsgesprächen in einem spieltheoretischen Nash-Gleichgewicht des gegenseitigen Protektionismus verbleiben, um ihren eigenen Nutzen zu maximieren. Mit dem Modell des Two-Level Games, das die Interdependenz von nationaler und internationaler Politik beschreibt, lässt sich jedoch erklären, wie und wann die Spieler aus dieser Situation der Nichtkooperation ausbrechen können. Welthandelsrunden sind institutionalisierte, sich wiederholende Mehrspieler- Two-Level Games, die Anreize zur Nichtkooperation abschwächen, durch das Bereitstellen von Information Unsicherheiten über domestic constraints beseitigen, issue linkages ermöglichen und damit strategische Verhandlungsoptionen öffnen sowie durch wiederholtes "Spielen" tit-for-tat - Lösungen anbieten und Kooperationsnormen schaffen. Die zunehmende Verrechtlichung des globalen Handelsregimes kann Erwartungen über zukünftige Gewinne und Verluste stabilisieren und damit die Kooperation fördern, gleichzeitig aber auch zu mehr Widerstand gegen Freihandelsabkommen führen und die weitere Liberalisierung des Welthandels verzögern.
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