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Heiligennamen im deutschen Rufnameninventar der Gegenwart
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Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 1, 3, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Fragt man Eltern, warum sie ihren Kindern gerade diesen Namen gegeben haben, hört man häufig, dass der Name schön klänge. Seltener hört man hingegen, dass die Eltern von Elisabeth oder Markus diese Namen gewählt haben, weil sie dadurch hoffen, dass die entsprechenden Namensheiligen ihre Kinder besonders beschützen. Hätte man diese Frage im 13. oder 14. Jahrhundert gestellt, wäre eben diese Schutzfunktion gepaart mit der Nachbenennung nach Vorfahren die meistgehörte Antwort gewesen. Diese Arbeit untersucht, wie weit Heiligennamen im heutigen deutschen Vornamensystem verbreitet sind. Aufgrund der Vielzahl der Heiligen und der in Deutschland gebräuchlichen Vornamen kann dies an dieser Stelle nur in Ansätzen erfolgen. Zunächst wird ein Überblick über die historische Entwicklung des deutschen Vornamensystems gegeben, da viele der Heiligen in frühchristlicher oder althochdeutscher Zeit gelebt haben und das Vornamensystem zu dieser Zeit verschieden zu dem heutigen war. Für die anschließende Untersuchung wurden insgesamt 1.461 Heilige und Märtyrer dem Ökumenischen Heiligenlexikon und dem Martyrologium Romanum entnommen und auf ihre Vornamen reduziert. Nach dem doppelt vorkommende Vornamen eliminiert wurden, blieben als Untersuchungsgegenstand 815 Namen. [...] Alternativ zur Heilig- und/oder Seligsprechung wurden auch Namen von evangelischen "Heiligen" untersucht. Die nach diesem Schritt verbliebenen 815 Vornamen wurden mit der Datenbank www.gen-evolu.de auf ihre geographische Verteilung untersucht und kartiert. Die regionale Häufigkeit wird hier auf Grundlage der Telefonbücher von 1998 und für den 3-stelligen Postleitzahlbereich absolut (Kartierung alleinig aufgrund der Häufigkeit) und relativ (bei der Kartierung werden die absoluten Zahlen ins Verhältnis zur Gesamtzahl der Telefonanschlüsse des Postleitzahlenbezirks gesetzt) kartiert. Da die Daten aus dem Jahr 1998 stammen und nur Personen beinhalten, die zu diesem Zeitpunkt einen Telefonanschluss besaßen, kann davon ausgegangen werden, dass alle erfassten Personen vor 1980 geboren wurden. Dies bedeutet für die Untersuchung, dass bezüglich der Vornamenvergabe die deutsch-deutsche Teilung mitbeachtet werden muss. Für die neuen Bundesländer (Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, (Ost-)Berlin, Thüringen und Sachsen) bedeutet dies, dass nicht mit einer Häufung von Heiligennamen zu rechnen ist.
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