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Heimat an der »Zonengrenze«

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Das "Dritte Reich" war gerade untergegangen, da erlebte der kleine Uwe seine Kindheit im Vorharz - in einer spannenden Gegend, die wie kaum eine andere für die Geschichte der beiden Teile des später getrennten Deutschlands stand. Der Schatten des Nationalsozialismus hing noch immer über der Region, personifiziert in einigen Protagonisten dieses Buches, die beispielhaft dafür stehen, wie der unselige Geist der Deutschtümelei nach dem Zweiten Weltkrieg zuweilen weiter gelebt hatte. Vordergründig wurden die Alliierten als Befreier gefeiert, hinter den Kulissen jedoch gab es Unzufriedenheit und ideologische Kontinuitäten, die der heranwachsende Uwe kritisch erfuhr und einordnete. Manches hat sich ihm erst in der späteren Erinnerung konkretisiert - deshalb hat er dieses Buch geschrieben. Er lässt uns teilhaben an einem wichtigen Stück deutscher Nachkriegsgeschichte. Wir werden mitgenommen auf eine 'mal vergnügliche, 'mal ernste Reise in die Historie einer Region und eines Menschenschlages. Es ist der Bereich nahe der innerdeutschen Grenze, wo russische Truppen eine seltsame Mischung aus Dankbarkeit, Respekt und Furcht verbreiteten. Aus heutiger Sicht ist es kaum vorstellbar, vor welchen ungewöhnlichen Herausforderungen und Denkmustern die damalige Generation stand, die unseren Wohlstand mitbegründet hat. In den beginnenden Zeiten des Wiederaufbaus nach der Zerstörung vieler Städte spielt die Kindheit von Uwe Pook, der uns mit seinen anschaulichen Erzählungen nun daran teilhaben lässt. In Zeiten, in denen erneut rechtspopulistische und -extreme Kräfte auf die politische Bühne in Deutschland drängen, ist dieses Buch neben seiner belletristischen Leistung ein wichtiges Schlüsselwerk, um unsere Vergangenheit zu verstehen. Demokratie muss gelebt und immer wieder neu verteidigt werden. Mit den Feinden der Demokratie muss man konsequent umgehen, sie entlarven und sie einhegen. Zu welchen Verfehlungen und zuweilen grausamen Taten der "Mensch von nebenan" aus ideologischen Gründen fähig sein kann, erschließt sich in der modernen, demokratischen Gesellschaft meist nicht. In den Ge-schichten von Uwe Pook, die sich - wenn auch lose - an der historischen Realität orientieren, wird die potenzielle Inhumanität menschlichen Verhaltens gegenwärtig. Das Werk ist insofern trotz aller gelungenen Unterhaltung auch als Mahnung zu verstehen, dass wir in unserer Gesellschaft Gewalt und Unterdrückung keinen Platz mehr geben dürfen. Frank Überall
Libri-Titel folgt in ca. 2 Arbeitstagen

Preis

26,90 CHF

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