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Henry David Thoreau und das subjektiv legitimierte Recht auf Widerstand
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Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 1, 0, Technische Universität Chemnitz, Veranstaltung: Klassiker des liberalen Denkens, 50 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Es mag gerechtfertigt sein, Thoreau als Vater der Diskussion um den zivilen Ungehorsams zu betrachten, aber eine Reduzierung auf diese Rezeption ist falsch. Diese Arbeit führt den Nachweis, dass Thoreau der Nachwelt aufgrund von begrifflichen Ungenauigkeiten und der Überbewertung der Entscheidungskompetenz des Individuums bei der Überwindung von gesellschaftlichen Übeln einen sehr weiten Rahmen von Widerstandsformen, die von der Steuerverweigerung bis zu gewaltsamen Maßnahmen reichen, überlassen hat. Deshalb darf es nicht verwundern, dass dies an den Beispielen Mahatma Gandhi, der gewaltlos für die Unabhängigkeit Indiens stritt, und Theodore Kaczynski, der als "Unabomber" zwischen 1978 und 1995 die USA im Kampf gegen den technologischen Fortschritt mit Briefbomben terrorisierte, demonstriert wird. Zweifellos handelte ersterer moralisch gerechtfertigt, indem er den gesellschaftlichen und völkerrechtlichen Normen zur Geltung verhalf, während Kaczynski Verschwörungstheorien nacheiferte und seine Lust an der Rache am "System" befriedigen wollte, aber dieser Unterschied löst sich auf, wenn - wie an Thoreaus Gedanken ersichtlich werden wird - dem Begriff "Moral" seine gesellschaftsnormative Bedeutung entzogen und stattdessen das individuelle Gewissen frei wird, selbst Maßstäbe zur Bewertung der Gesellschaft und ihrer Prozesse aufzustellen, anzulegen und entsprechend danach zu handeln.
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