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Hermann Broch und die Moderne
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Hermann Broch ist einer der prominentesten Vertreter des modernen europäischen Romans. In dem 1933 erschienenen Essay »Das Böse im Wertsystem der Kunst« entwickelte er eine Theorie der modernen Literatur, die besagt, dass ihre Ethik sich in ihrer Erkenntnisleistung zeige, d.h. in der Fähigkeit, neue Realitäten aufzudecken. Dies wiederum sei nur durch neue Formgebungen zu erreichen. Im Exil fordert der Ethiker Broch, dass der Schriftsteller sich als Intellektueller an den Diskussionen über die innergesellschaftlichen wie außenpolitischen, die sozialen wie die menschenrechtlichen Fragen der Zeit beteiligen müsse.
In diesem Band werden Brochs Romantrilogie »Die Schlafwandler« und seine Komödie »Aus der Luft gegriffen« als politisch-wirtschaftskritische Werke interpretiert. In seinen Essays zeigt er sich als Analytiker der Moderne überhaupt, ihrer Religionskrise, ihrer Malerei (Cézanne, Van Gogh, Picasso), der Psychologie der Freud-Schule, der Demokratie und der Menschenrechte. In seinen Briefen kommt die praktische Seite seiner Ethik zum Tragen: sein Informationshunger sowie seine legendäre Hilfsbereitschaft.
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