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Hexenangst und Hexenverfolgung in Goethes >Faust<
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Schätzungsweise 60 000 tödlich endende Hexenprozesse in Europa haben nicht nur in Prozessakten Spuren hinterlassen. Im Bewusstsein der Zeitgenossen - und in der Literatur - blieben sie noch lange nach den großen Verfolgungswellen präsent. Wenn man sich das markante Geschehen heute ins Gedächtnis ruft, sind neue Einblicke in die Literaturgeschichte und in Konstanten des Empfindens von Bedrohung möglich. Dies zeigt das Beispiel Goethes Faust: Das Drama enthält nicht nur die bekannten Hexenimaginationen, sondern auch viel mehr historische Wirklichkeit als bisher wahrgenommen worden ist. Und weil es eines der besterforschten Werke ist, kann man es als Präzedenzfall für verschwiegene Spuren in der Literatur(wissenschaft) betrachten. In der Studie wird Goethes Wissen um die Hexenverfolgung ermittelt und dessen Manifestation im Faust rekonstruiert. Einerseits führt dies zu einer an vielen Stellen neuen Interpretation des Werkes. Andererseits stößt man auf beredte Leerstellen in der Literaturwissenschaft, die Sozialgeschichte rezipiert und schreibt.
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