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Himmel in Flammen
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Sá-Carneiros Novellenzyklus Céu em fogo - neben Pessoas Buch der Unruhe das bedeutendste portugiesische Prosawerk des 20. Jahrhunderts - entführt den Leser in die Metropolen Paris und Lissabon. Der Autor löst sich in eine Vielzahl von Figuren auf: Dramatische Schicksale hochsensibler, »vibrierender« Seelen, die sich auf den verschiedensten Ebenen der Wahrnehmung und Empfindung in ständiger wechselseitiger Durchdringung befinden, werden von einer sensualisierten, synästhetischen Sprache wie von einer Symphonie Skrjabins getragen.
Sá-Carneiro entwickelte seine Ästhetik konsequent aus der für die gesamte Moderne zentralen Erfahrung des Selbstverlusts und dem philosophischen Problem der Identität. Über Rimbauds »Ich ist ein anderer« geht er weit hinaus - er ist sich eines Selbst bewußt geworden, das über sich hinaustreibt, aber nirgendwo anlandet: »Ich bin nicht ich, noch der andere, / Ich bin irgendetwas dazwischen.« Wie Sá-Carneiro selbst befinden sich seine Protagonisten auf der obsessiven Suche nach dem sich entziehenden, unberechenbaren Ich - in der Liebe, im Wahnsinn, im Traum, in der Kunst und der Wissenschaft. Es ist ein passioniertes Ringen um die wahre, »goldene « Vollkommenheit des Menschen, das sich von der Moral und den gesellschaftlichen Konventionen nicht fesseln läßt.
Die Suche des Selbst im Anderen, nach dem Anderen im Selbst führt schließlich in das au-delà des Symbolismus, in ein Jenseits-der-Wirklichkeit, das sich manchmal hinter einem Himmel in Flammen, manchmal im Abgrund des Ich erahnen läßt. Darauf zielt die Ekstase beim ästhetischen Genuß, beim Sex, im Verbrechen oder im Tod.
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