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Husserl-Chronik

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, Etwa zwei Monate vor dem Tode sagte Husserl: , Man solle seine Vergangenheit nicht trivialisieren. ' "1 Die Herausforderung dieser Worte lieB sich nur schwer abschatzen, als ich dem Stifter des Husserl-Archivs, meinem Freund Pater Van Breda, im Januar I974- zwei Monate vor seinem unzeitigen Hingang- den von ihm so sehr begruBten und geforderten EntschluB, eine Husserl-Bio­ graphie zu schreiben, naher erlauterte. Mancherlei ware darin ein­ zubringen gewesen: Ubersicht uber die Geschicke des Bismarck­ Staates und das aufkommende Hitler-Reich, Vertrautheit mit Stifter und Hofmannsthal, Kenntnis der Theorie mathematischer Funktionen wie der Psychologie der Wurzburger Schule, Einsicht in die Einfuhlungslehre von Lipps wie auch Heideggers Seins­ frage. Aber solche Absicht erwies sich hauptsachlich deswegen als undurchfiihrbar, weil es derzeit noch am Notigsten fehlt: an einer verlaBlichen Durcharbeitung von Husserls Denken und seiner Entwicklung, wie sie sich in den veroffentlichten Werken, vor al­ lem aber im Meer bewahrter Manuskripte niederschlug. Hier galt es, da viel bisher im Dunkeln liegt, die Materialien zu einer Bio­ graphie erst einmal bereitzustellen und, wenn auch oft nur um­ riBhaft, fur die Zukunft sicherzustellen. Ergebnis dieser Beschei­ dung ist die vorliegende Chronik. GewiB, Husserl ware selbst der befugteste interpres sui gewe­ sen. Doch was er unterm 20. Juni rg2r an den Meiner Verlag schrieb - der , Stand seiner Lebensarbeit" erlaube es ihm zur Zeit nicht, zu der in diesem Verlag erscheinenden Reihe von Selbstdarstellungen einen Beitrag zu liefern (F I r8/r + 25) -, galt, wie gerade unsere Chronik deutlich macht, fur ihn zeitlebens.
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