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Hypokrisie in der satirischen Literatur des Altfranzösischen
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Hypokrisie stellt in ihrem Spannungsverhältnis aus Vorgegebenem und Tatsächlichem eine zutiefst ambivalente Thematik dar, die auf die grundlegenden Formen menschlicher Kommunikation einwirkt. Damit bildet sie nicht nur einen ergiebigen Betrachtungsgegenstand in literarischen Diskursen, sondern kann auch in politischen Debatten instrumentalisiert werden. Beide Dimensionen vermengen sich in der literarischen Kommentierung gesellschaftlicher Entwicklungen, wie sie sich in zahlreichen altfranzösischen Texten des 13. Jahrhunderts findet.
Die Studie untersucht verschiedene Gattungen der altfranzösischen Literatur hinsichtlich der Profilierung des zu diesem Zeitpunkt noch uneindeutig umrissenen Lasters. Dazu zeichnet sie zunächst die theologische Tradition des Hypokrisiebegriffs nach und nimmt gesellschaftliche Umbrüche an der Schwelle vom Hoch- zum Spätmittelalter in den Blick. Das Untersuchungskorpus umfasst mit dem
Roman de Renart
, dem
fabliau
, der gesungenen Dichtung und dem
dit
vier Gattungen, die sich hinsichtlich ihrer literarischen Konventionen unterscheiden. Sie lassen die vielfältigen Facetten des Untersuchungsgegenstandes hervorscheinen, indem sie ihn in verschiedenen poetologischen und gesellschaftlichen Kontexten verhandeln.
Noch nicht erschienen, August 2024