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Individuum und Herrschaft im Stalinismus
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Trotz der Bedeutung der ersten Generation bolschewistischer Führer für die Geschichte des 20. Jahrhunderts gibt es bisher nur wenige biographische Studien über diese Männer und Frauen. Das vorliegende Buch trägt diesem Missverhältnis Rechnung und stellt ein Konzept für weitere biographische Studien im sowjetischen Kontext bereit. Es untersucht mit Fokus auf den hochrangigen Bolschewisten, loyalen Stalinanhänger und Stalinkult-Produzenten Emel'jan Jaroslavskij, (1.) wie die erste Generation der bolschewistischen Machthaber vor dem Hintergrund kriegsbedingter und selbstproduzierter politischer, wirtschaftlicher und sozialer Krisen durch Interaktion spezifische Herrschaftsformen schuf und (2.) wie diese Herrschaftsformen in häufig unintendierter Weise auf die Akteure zurückwirkten. Als grundlegende Herrschaftsinstrumente der stalinistischen Diktatur bildeten sich in den 1930er Jahren der Personenkult und der Terror heraus. Neben der erwähnten handlungszentrierten Perspektive wird anhand von Selbstzeugnissen analysiert, wie die Phänomene des Personenkults und des Terrors von Jaroslavskij mitkonstituiert, verstanden und legitimiert wurden. Ausgezeichnet mit dem Fritz Theodor Epstein-Preis 2008.
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