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innere organe
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In innere organe wendet sich Paul-Henri Campbell erneut dem Körper zu. Der Kreis »Haut« tastet mit mehreren Texten nach einem Lexikon der Sinne, der Hüllen und Schalen und steht einer Serie an Litaneien gegenüber, die mit einer Technik der Listen und Loops versuchen, den verborgenen inneren Organen eine poetische Präsenz im Sehen und Hören zu verschaffen. Diese Körpergedichte, entstanden in den ersten Monaten der Covid-19-Pandemie, stellen der allgemeinen Tendenz die expressive Wucht der Poesie entgegen. Während Campbells vorausgegangener Gedichtband nach den narkosen intensiv um die unmittelbare Fragilität des Körpers, um medizinische Prozeduren in autofiktionalen Poemen kreiste, stellt innere organe die lebendige Fühlbarkeit des Körpers, die Verflochtenheit von Körper und Körpergeschichte, auch die ausdrückliche Kraft des Gedichts als Sprachkörper in den Vordergrund. Daneben finden sich Gedichte, die von der allerkleinsten Materie angetrieben sind und Unfälle in Atomkraftwerken sowie Atomwaffentests als historische Folien für ein elementares Sprachspiel aufgreifen. Ein eigenes Kapitel bilden experimentelle Texte, wie z. B. luftbrücken oder die ruinierte elegie, die sich in mehrsprachiger Versgestaltung oder klanglichen Übermalungen von Meistertexten einem weiteren Sprachspiel hingeben. Abgerundet wird der Band von mehreren Prosa-Patchworks, die sich als »spuren- texte« zu den Gedichten lesen lassen.
Libri-Titel folgt in ca. 2 Arbeitstagen