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Intermediäre Kräfte nachhaltiger Gesellschaftspolitik
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Doktorarbeit / Dissertation aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Soziologie - Individuum, Gruppe, Gesellschaft, Note: Magna cum laude, Universität Duisburg-Essen, 408 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Ausgangspunkt der Studie ist die Zeitdiagnose verstärkt prozessabhängiger Steuerungs- und Legitimationsversuche zur Herstellung von politischer Verbindlichkeit unter Bedingungen globaler Entgrenzung und einer gleichzeitigen Verdichtung sozialer Handlungszusammenhänge. Im Hinblick auf die Ursachen und Konsequenzen der Verlagerung von Entscheidungen auf supranationale Ebenen richtet sich der Fokus auf die Potenziale und Funktionen von Nicht-Regierungs-Organisationen zur Bearbeitung komplexer Problemlagen. Für die Analyse der Möglichkeiten gesellschaftlicher Kommunikationen wird eine differenzierungstheoretische Perspektive fruchtbar gemacht, um Gründe für Kommunikationsblockaden zu identifizieren und daraus Chancen für intersystemische Vermittlung durch interorganisationale Kooperation abzuleiten. Die gesellschaftstheoretische Analyse kommunikativer Vermittlung durch Organisationen in der modernen Gesellschaft wird im Hinblick auf die Gestalt von NGOs flankiert durch eine systematische Aufarbeitung des Forschungsstandes zur Theorie der Zwischengewalten in ihrer historischen Dimension bis hin zu den in dieser Tradition stehenden Konzepten der intermediären Instanzen in der Soziologie der Gegenwart. Als Beitrag zur sozialwissenschaftlichen Europaforschung bearbeitet die Studie das bislang erst unzureichend erforschte Feld der Auswirkungen zivilgesellschaftlich organisierten Engagements für Demokratiebildung und Integrationsprozesse auf europäischer Ebene. Praktisch stellt sich die zentrale Frage, was NGOs als interorganisationale Wissensnetzwerke auf der Ebene nationaler und europäischer Nachhaltigkeitspolitik bei der Herstellung kollektiver Verbindlichkeit in den intermediären Feldern zwischen offiziell etablierter Politik und einer sich partizipativ als Protest, Diskurs und Expertise einbringenden Nicht-Regierungs-Politik bewirken können und bewirken sollen. Aktuelles Interesse gewinnen in diesen Netzwerken und Lernprozessen die modernen Kommunikationsmedien - vor allem die elektronischen Plattformen als Partizipationskanäle für die Kommunikation zwischen den Organisationen der Zivilgesellschaft und den europäischen Institutionen. Diesbezüglich werden die Reaktionen des politisch-administrativen Systems der EU auf veränderte gesellschaftliche, organisationale und technische Bedingungen zur Beteiligung der organisierten Zivilgesellschaft an europäischen politischen Prozessen analysiert. Als Bezugsfeld der empirischen Untersuchung dient vor dem Hintergrund des Reformprozesses "Europäisches Regieren" das anlässlich der Erarbeitung einer europäischen Verfassung für die Teilhabe der Zivilgesellschaft eingerichtete Konventsforum als neue Form einer Arena gesellschaftlicher Auseinandersetzung. Ziel der Arbeit ist die soziologische Beobachtung und Beurteilung der Bedingungs- und Wirkungszusammenhänge "ökologischer Kommunikationen" in den Relationen zwischen der Selbst-Organisation sozialer Bewegungen und der institutionellen Systembildung von Politik und Verwaltung. Dies wird am Beispiel der Kommunikation von Wissen und Werten und der normativ basierten Integrationskraft von nachhaltiger Entwicklung als Leitbild und Symbolsystem der Steuerung in und für Europa untersucht. Dabei geht es um die Auswirkungen von neuen Verfahren des Dialoges und der Konsultation im Hinblick auf themenpolitische Forderungen der Zivilgesellschaft sowie der Organisation und Kommunikation von , alternativem' Wissen.
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