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Internationaler Expressionismus - gestern und heute
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Der Expressionismus scheint als Bewegung uneingeschränkt mit Deutschland verbunden zu sein, sowohl im Hinblick auf Topoi der Bildenden Kunst als auch hinsichtlich ästhetischer Konventionen literarischer Werke. Auch in Bezug auf traditionelle und neue Medien werden zur Definition des , expressionistischen' Stils im Wesentlichen Werke deutscher Herkunft herangezogen. Ebenso sind die zentralen Künstler*innengruppen mit deutschen Städten verbunden. Dennoch ist der Expressionismus kaum außerhalb seines internationalen Netzes zu denken.
Dies gilt aufgrund der wechselseitigen Beeinflussung verschiedener internationaler avantgardistischer Bewegungen, die prinzipiell die Frage nach der nationalen Profilierung aufwirft. Darüber hinaus wurde der (deutsche) Expressionismus am Übergang zwischen den 1920er und 1930er Jahren selbst zu einer Art , Exportschlager' - vor allem auch dadurch, dass seine Vertreter*innen infolge der Ächtung ihrer Kunst im Nationalsozialismus das Land verlassen mussten. Gerade Regisseure und Filmschaffende flohen beispielsweise in die USA, wo das Aufkommen Hollywoods und das Zeitalter der Studiofilme von expressionistischen Künstler*innen und ihren Visionen maßgeblich mitgeprägt wurden.
Das Heft geht internationalen Aspekten des Expressionismus nach und fokussiert dabei besonders seine Entstehung, seine Verbreitung und seine Rezeption. Es wirft so die Frage auf, inwiefern der Expressionismus eine zeitlich gebundene und auf eine bestimmte geografische Region bezogene Strömung oder Epoche ist, die anderswo nur wieder aufgegriffen oder zitiert wird, oder ob man ihn als potenziell orts- und zeitübergreifenden Stil betrachten muss.
Mit Beiträgen von Julia Allerstorfer-Hertel, Nanne Buurman, Sylvia Claus, Uwe Czier, Carmen Gómez García, Christine Pappelau, Susanne Pocai und Katharina Wolf.
Libri-Titel folgt in ca. 2 Arbeitstagen