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Jenseits von Markt und Staat
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Sind Marktwirtschaft und Rechtsstaat ideologische Endpunkte der Geschichte? Zur Beantwortung dieser Frage wird die jeweilige Funktionslogik des Rechts und der Marktwirtschaft immanent differenztheoretisch rekonstruiert, mit dem Ergebnis, dass weder Markt noch Recht in der Lage sind, ihre jeweiligen Interaktionen vollständig ökonomisch bzw. rechtlich begründen zu können. Daher wird ausgehend von Überlegungen Kants, Fichtes sowie Derridas soziale Interaktion als Interpersonalität genauer in den Blick genommen und
so eine Philosophie des Sozialen grundgelegt. Demnach wird soziale Verbindlichkeit, etwa in Form wirtschaftlicher oder rechtlicher Verpflichtungen, wesentlich konstituiert durch die Selbstverpflichtung des Subjekts, sich äußerlich (z.B. rechtlich oder wirtschaftlich) binden zu lassen: Keine Selbstregierung ohne Regierung des Selbst.
Folgen dieser Betrachtung werden schließlich im Hinblick auf ein mögliches Ende der Geschichte, sowie technologische Begründungen sozialer Verpflichtung (z.B. Blockchain) skizziert.
Auf diese Weise vermeidet die Untersuchung eine bloß äußerliche, moralisierende Kritik von Wirtschaft und Recht, während sie zugleich eine lediglich unkritische, affirmative Sichtweise von Markt und Staat umgeht.
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