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Karl Friedrich Schinkel / Albert Speer

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Architektur ist für mich sozusagen die leibhaftige Verkörperung der Gattungsgeschichte. Gattungsgeschichtlich sind wir den Höhlen entstiegen, einmal draußen bauen wir uns Höhlen ins Licht. Seit Jahrzehnten definiere ich Architektur als Höhlen ins Licht gebaut. Es kommt dann auf den Unterschied an: Ist es mehr Höhle oder ist es mehr Licht - das Licht von außen, das den Bau erstrahlen lässt oder das Licht von innen, das ihn durchflutet? - Schon als kindliches Wesen von fünf oder sechs Jahren wird einem schnell klar, dass man eigentlich immer neue Höhlen betritt, egal wie unterschiedlich die Häuser oder Wohnungen auch sind, die man betritt. Und man ist ja als Kind sehr begierig, Höhlen zu bauen, in Höhlen hinein zu kriechen und aus Höhlen wieder herauszukriechen. Dies macht klar, dass jeder Bau einen Körper und Architektur etwas Leibhaftiges ist. Angesichts dessen steht alles Gebaute auch unter der Spannung, die alles Leibhaftige ergreift, nämlich unter der Geschlechterspannung. Über Jahrhunderte hinweg hat man sich gefragt, was hält den Bau zusammen: Ist es das Gerüst? Oder ist es die Fassade? Bei der Casa del Fascio von Giuseppe Terragni in Como, dem Bezugspunkt des italienischen Razionalismo, gibt es keinen Unterschied mehr zwischen Gerüst und Fassade. Bei der Casa del Fascio ist das Gerüst die Fassade, die Fassade das Gerüst. Damit ist der Architektur auf einen Schlag das Problem der Geschlechterspannung ausgetrieben. Und diese Position ist eigentlich das, was sich im Neorationalismus überall durchgesetzt hat. Inhaltsverzeichnis: Klaus Heinrich im Gespräch mit Nikolaus Kuhnert und Anh-Linh Ngo Collage: Neoklassizistische Tendenzen im 20. Jahrhundert Schinkel (SoSe 1978) Willfährigkeit des Klassizismus? Karl Friedrich Schinkel und Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff Der Repräsentationsbegriff im Barock und im Klassizismus Das klassizistische Berlin Karl Friedrich Schinkels Die bürgerliche Sphäre des Klassizismus Französische Revolutionsarchitektur I Französische Revolutionsarchitektur II Zum Verhältnis von Natur und Gattung im Klassizismus Speer (WS 1979/80) Die Bewegungsformen des ästhetischen Subjekts: Wandeln - Wandern - Maschieren Die Bewegung Die Lagerrealität im NS Die Totalveranstaltung des politischen Subjekts im NS Personenindex Abbildungsverzeichnis Verlagsnotiz: Die erste Vorlesung der Dahlemer Vorlesungen zum Verhältnis von ästhetischem und transzdentalem Subjekt erschien bei der Architekturzeitschrift Arch+, in Kooperation mit Stroemfeld.
Libri-Titel folgt in ca. 2 Arbeitstagen

Preis

48,90 CHF