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Karsten Jaspersen - 1940
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Karsten Jaspersen ist ein historisches Beispiel für Widerstand
um psychisch Kranke im dritten Reich zu retten:
denn einerseits wissen wir gerade durch seine unermüdlichen
Aktivitäten und hiervon verbliebenen Dokumenten,
dass auch deutsche Psychiater sehr wohl wussten, was sie taten.
Andererseits zeigt das Beispiel Jaspersen, dass ein Widerstand
auch unter den Bedingungen der absoluten Diktatur
möglich und jedenfalls in Teilbereichen erfolgreich sein
konnte. Auch war es Jaspersen gewesen, der den Löwen von
Münster, wie der Bischof von Galen genannt wird, über
die Verfolgungen der Kranken informiert hatte. Davon
machte der Bischof allerdings erst fast ein Jahr später
öffentlich Gebrauch. Dieses damals so seltene positive
Beispiel Jaspersens ist es gewesen, was mich am meisten
anzog und aus meiner Sicht wertvoller ist als die rituelle
Hervorrufung des Bösen in Gedenkveranstaltungen.
Wie Jaspersen sich schon zu Lebzeiten gegen die
Nazis zur Wehr setzen musste und trotzig z. B. seine
Mitgliedschaft in der NSDAP beibehielt, um dieses
Forum nicht zu verlieren, so muss er sich quasi auch
nach seinem Tode noch verteidigen. Dabei möchte der Autor
ihm helfen. Jaspersen wird etwa nachgesagt, er sei ein Freund
des Hauptkriegsverbrechers Martin Bormann gewesen,
was einfach nicht stimmt. Es wird auch behauptet, er
sei Mitglied des antisemitischen republikfeindlichen
"Freikorps Ehrhard" gewesen, eine Erfindung, wie auch
anderes. Im Kapitel über Jaspersens "Nachruhm" steht
darüber mehr.
.In diesem Buch sind alle noch in Durchschriften
der Originale oder in notariell beglaubigten
Abschriften vorhandenen Dokumente zusammengetragen
worden. Damit kann jeder sich davon ein eigenes
Bild machen, wie deutsche Psychiater vor dem Unglück
gewarnt wurden.
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