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Kein Stil. Ernst Keller (1891–1968)

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Verschiedentlich und insbesondere in den USA, wird in der Geschichtsschreibung des Graphic Design auf Ernst Keller als Vater des sogenannten Swiss Style, später International Typographic Style, hingewiesen. Diese Tatsache gründet auf der grossen Anzahl von Keller-Schülern, die später diesen Swiss Style geprägt und berühmt gemacht haben. Die Leistung von Keller wird einzig durch sein OEuvre, vor allem seine Plakatgestaltung oder seine Beschäftigung im Zusammenhang mit Schrift- und Grafik in der Architektur, gewürdigt. Fundamental jedoch ist Ernst Kellers Beitrag zur Entwicklung von innovativen, nicht akademischen didaktischen Prinzipien in der Gestaltungsausbildung. Seine Lehrtätigkeit ab 1918 kann als eines der weltweit ersten systematischen Ausbildungsprogramme für Graphic Design definiert werden. Aus der intensiven Lehrtätigkeit von 1918 bis 1956 sind sehr unterschiedliche Gestalterinnen und Gestalter hervorgegangen. Es sind dies die Protagonisten der neuen Grafik wie Richard Paul Lohse, Josef Müller-Brockmann und Carlo Vivarelli oder verschiedenste illustrativ-künstlerische Talente wie Heiri Steiner, Lora Lamm oder K. Domenic Geissbühler und innovative Gestalter wie Hermann Eidenbenz oder Gérard Miedinger. Wissenschaftliche Illustratoren wie H.P. Weber oder der Karikaturist H.U. Steger. Einen anderen Schwerpunkt bilden Gestalter mit internationaler Lehrtätigkeit wie Pierre Gauchat, Walter Käch, Robert Sessler, Fred Troller, Josef Müller-Brockmann und andere. Diese Vielfalt der Talente dokumentiert eindrucksvoll die Offenheit, Nachhaltigkeit und jede Dogmatik negierende Lehrtätigkeit von Ernst Keller.
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