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Klassengesellschaft in Bewegung
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Die Klassenfrage ist zurück und mit ihr Marx' Analyse der Klassenverhältnisse. So notwendig und zentral diese ist, so offensichtlich ist es, dass seine Perspektive um politische und lebensweltliche Dimensionen erweitert werden muss, mit Gramsci, Thompson und Bourdieu. Vor diesem Hintergrund und in Erweiterung einer traditionellen Klassenanalyse entwickelt Michael Vester ein Evaluationsmodell zur Milieuforschung. Mit Bourdieus Methodologie des sozialen Raums untersucht er empirisch die widersprüchlichen Entwicklungen der ökonomischen, lebensweltlichen und politischen Gesamtstruktur der letzten Jahrzehnte. Die heutigen globalen Krisen sind in ihren Ursachen und Wirkungen mit den Klassen- und Machtstrukturen der Gesellschaften eng verknüpft. Jede der vielfältigen Bewegungen und Kräfte hat ihren sozialen Ort in bestimmten Milieus. Diese sind ihrerseits auf widersprüchliche Weise mit den Teilungen der Gesellschaft nach Geschlecht, Alter und ethnisch-regionalen Herkunftsgruppen verflochten. Äußerlich scheint zwischen den verschiedenen Klassenfraktionen und Akteursgruppen eine Art Gleichgewicht zu bestehen, allerdings existieren erhebliche Schieflagen, gibt es latente wie offene Konflikte. Dieses instabile Gleichgewicht kann jederzeit extrem destabilisiert werden, wenn nicht eine alternative Politik an Einfluss gewinnt.
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