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Kollektivierung der Träume
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Seit dem >iconic turn< und dem Aufstieg der Bildwissenschaften haben die Bilder vermehrt Einlass in soziologische Debatten gefunden. Dennoch fehlt es bis heute an einer systematischen Bildsoziologie, die auch die sozialpsychologischen Dimensionen der Bilder mit einbezieht. Der Autor schließt diese Lücke mit einem originellen Forschungsprogramm: Er greift auf den Begriff des Traums zurück, um die gesellschaftliche Funktionder Bilder zu ergründen. Bilder sind demnach die kollektiven Träume der Gesellschaft. Im gemeinsamen Bildgebrauch bringen nicht nur einzelne Individuen, sondern ganze Kollektive ihre Wünsche, Ängste und Wirklichkeitserfahrungen zum Ausdruck. So wirken die Bilder als Medien der kulturellen Selbstverständigung von Gesellschaften auch jenseits sprachlicher Artikulation. Ihre Analyse ist Aufgabe einer >soziologischen Traumdeutung<, deren Grundlagen hier erstmals entwickelt werden.
Der erste Teil des Buches widmet sich den Bildern als solchen und rekonstruiert die Eigenlogik bildlicher Darstellung im Rückgriff auf philosophische und bildwissenschaftliche Theorien. Der zweite Teil erweitert die Perspektive auf den kollektiven Gebrauch der Bilder und ihre Funktionen im Gesamtprozess der Kultur. Der dritte Teil widmet sich der Zentralthese des Buches im Anschluss an Sigmund Freuds Traumtheorie, aber auch an neuere psychoanalytische Kunst- und Kulturtheorien.
Im vierten und letzten Teil wird die soziologische Traumdeutung auf ein empirisches Beispiel angewandt: den Spielfilm The Dark Knight um den fiktiven Superhelden Batman. Was verraten uns die Bilder dieses Films über die Gesellschaft, die sie betrachtet? Oder anders gefragt: Wovon träumt eine Gesellschaft, die von einem maskierten Superhelden träumt?
Libri-Titel folgt in ca. 2 Arbeitstagen