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Kommunikation und Vermittlung in Hölderlins Gedicht "Andenken"
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Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: sehr gut, Universität Hamburg (Institut für neuere deutsche Literatur), Veranstaltung: Hauptseminar: Stil und/oder Ecriture: Konzepte und Analysen, 33 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Hölderlin gilt als ein Dichter mit einer sehr eigenen und schwer entschlüsselbaren Sprache, die sich durch ihre hohe Bildlichkeit auszeichnet. Sie ist nicht mehr die allegorische Sprache der klassischen Rhetorik, sondern die Wörter wirken stets aus ihrer eigenen Sinnlichkeit heraus und verwandeln die Natur in Zeichen. Die Form ist dem Inhalt überlegen, die Sprache soll nicht etwas bedeuten, sondern sie stellt die Reflexion dar, wobei ihr der Inhalt als Stoff dient.
Hölderlins Schaffen fällt in eine Zeit, in durch die erkenntniskritischen Lehren der Aufklärung eine neue, auf revolutionären Neuanfang und Freiheit zur Selbstbestimmung gerichtete Stimmung vorherrscht und sich eine Kultur des deutschen Geistes und der deutschen Sprache herausbildet. Zu Lebzeiten steht Hölderlin im Schatten von klassischen Dichtern wie Goethe und Schiller, so dass sein dichterisches Werk kaum gewürdigt wird. Erst ein Jahrhundert später entwickeln sich sprachkritische Theorien, die Hölderlins denkerische Welt zu würdigen wissen.
Im Gegensatz zu Schiller, dem es in seinem Werk um die Erkenntnis des moralischen Prinzips im Ästhetischen geht, verlangt Hölderlin für die Dichtung die Integration des praktischen Lebens, weswegen es in seiner Dichtung häufig um die Darstellung von Denkprozessen geht.
Das Gedicht "Andenken" fällt in den Umkreis von Hölderlins später Hymnendichtung. Diese Hymnendichtung gilt als die am schwersten verständlichste. Sie ist - im Gegensatz zu den Oden und Elegien - geprägt durch sinnliche Darstellung, Fragmentarisierung, zunehmend unpersönliche Wendungen und gehäufte gegenrhythmische Unterbrechungen. Diese Dichtung hat als Hauptmoment die Erprobung der eigenen Möglichkeit als Dichtung und verweist dabei zunehmend auf das Offene, Unabschließbare der Vermittlung - deutlich dadurch, dass Hölderlin viele späte Gedichte tatsächlich nicht beendet hat.
Diese Arbeit untersucht, wie in "Andenken" die Selbstentfaltung des (poetischen) Bewußtseins im Medium des Gesprächs erreicht wird. Nach grundsätzlichen Überlegungen zum Motiv des Gesprächs untersuche ich den Text "Verfahrensweise des poetischen Geistes" hinsichtlich der einzelnen Schritte der dialektischen Vermittlung des poetischen Ichs. Dieser theoretische Text dient als Grundlage meiner nachfolgenden Analyse von "Andenken". Danach folgt die vierteilige Analyse des Gedichts - entsprechend den einzelnen Zuständen des poetischen Ichs, die Hölderlin in der "Verfahrensweise des poet. Geistes" entwickelt.
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