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Konflikte zwischen Tiber und Lahn

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Mit der Gründung des Bistums Limburg im Jahr 1827 begann ein Prozess der Identitätsbildung: Aus lokalen Traditionen und in Abgrenzung zu den umliegenden Bistümern suchten die diözesanen Verantwortlichen danach, wer man überhaupt sei und für was man - theologisch und kirchenpolitisch - stehe. Die bisherige kirchenhistorische Forschung zur Bistumsgeschichte ist sich einig: Im Bistum Limburg wurde diese Identität, vor allem nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965), dahingehend dynamisiert, dass sich die Diözese an der Lahn in einer Abwehrhaltung gegen Rom beziehungsweise zum römischen Lehramt verstand. Regionale Voraussetzungen und Kontroversen mit bistumsübergreifender Relevanz führten im 20. Jahrhundert zunehmend zu einem Gegenüber von Limburg und Rom. Die Kommunikation, die sich in diesen Jahrzehnten zwischen Römischer und Limburger Kurie entwickelte, ist dabei antagonistisch: Rom nahm die Standpunkte Limburgs als Bedrohung für die Katholizität und den päpstlichen Primat wahr, während Limburg den Autoritätsanspruch Roms als Einschränkung und Einmischung in territorialkirchliche Entscheidungen und Fortschritte verstand. Das Studienbuch - Ergebnis eines kirchenhistorischen Hauptseminars an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main - präsentiert anhand neuester Forschungsansätze erstmals Quellen, durch welche die verschiedenen Konflikte und deren Kommunikation zwischen Lahn und Tiber in den unterschiedlichen Dimensionen historisch greifbar werden. Studierende haben einschlägige Quellen auf konfliktive Kommunikation untersucht und dabei Muster, Argumentationsstrukturen, wiederkehrende Bilder und Vergleiche herausgearbeitet. Sowohl die einzelnen Untersuchungen der Studierenden als auch die einleitenden Beiträge zeigen, welche Kontinuitäten, Brüche oder Transformationen die Kommunikation zwischen Limburg und Rom im Laufe des 20. Jahrhunderts aufweist. In seiner inhaltlichen und didaktischen Konzeption richtet sich das Studienbuch an Lehrende sowohl des Geschichtsunterrichts der gymnasialen Oberstufe (Sekundarstufe II) als auch des (kirchen)historischen Hochschulunterrichts. Mit Beiträgen von: Jürgen Bärsch, Lars Jonathan Becker, Fabian Besso, Benjamin Flörchinger, Tobias Müller, Hannah Olbrich, Paula Paschke, Sophie Reinisch, Joachim Schmiedl, Sarah Schneemann, Tamara Schneider, Philipp Schwed, Christian Tomillo-Doña, Ann-Kathrin Weber, Joachim Werz, Barbara Wieland. Die Herausgeber: Joachim Werz, Dr. theol, leitet die Forschungsstelle "Ordensgeschichte seit der Frühen Neuzeit", Rottenburg. Barbara Wieland, Dr. theol., ist Kirchenhistorikerin und Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Forschungsstelle für die Geschichte des Bistums Limburg an der Goethe-Universität Frankfurt am Main.
Noch nicht erschienen, April 2023

Preis

51,50 CHF

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