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Konstruierte Führung
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Über Führung wurde bereits sehr viel - sowohl wissenschaftlich als auch populärwissenschaftlich - geschrieben. Die Diskussionen darüber, ob wir überhaupt Führung brauchen, können ganz klar mit Ja beantwortet werden. Nun muss geklärt werden, was für eine Führung gebraucht wird. Führungsmodelle und -instrumente sind stark von dem vorherrschenden Führungsbild abhängig. Wenn mit Führung hauptsächlich die Führungskraft verbunden wird, welche über ganz bestimmte Eigenschaften, bestimmtes Verhalten und profundes Fachwissen verfügen muss, werden die entsprechenden Führungsmodelle entwickelt. Diese bauen auf die Eigenschaften, das Verhalten und sogar auf bestimmte Personen auf. Diese Personen, gestern noch Helden, versagen heute häufig und zwar nicht, weil sie schlechter als ihre Vorgänger sind, sondern aufgrund veränderter Rahmenbedingungen. In einer zunehmend komplexen und dynamischen Umwelt äußern sich diese neuen Rahmenbedingungen in komplexeren Aufgaben und einer Veränderung des Arbeiterbilds. Die meisten Arbeiter von heute sind Kopf- und Service-Arbeiter. Diese bedürfen einer anderen Führung als Arbeiter der Industriegesellschaft, welche meist körperliche Arbeit verrichteten.Diese Studie beschäftigt sich mit einem neuen Verständnis von Führung, aufbauend auf den Annahmen des Sozialen Konstruktionismus. Diese Theorie stammt aus der Sozialpsychologie und beschäftigt sich damit wie Menschen die Welt wahrnehmen und konstruieren. Laut dem Sozialen Konstruktionismus ist die Welt eine soziale Konstruktion und Wissen und Erkennen sind soziale Prozesse. Wissen spielt in der heutigen Gesellschaft eine große Rolle und bildet in dieser Studie die Grundlage für die späteren Überlegungen über Führung. Daher wird nach der Darstellung des Sozialen Konstruktionismus das Thema Wissen betrachtet. Es geht um die Wissensmodelle, um die Erklärung von organisationalem Wissen und um das gängige Verständnis von Wissensmanagement. Diese Themen werden mit Hilfe der Annahmen des Sozialen Konstruktionismus kritisch analysiert. Im letzten Teil werden zuerst gängige Führungsmodelle vorgestellt, wobei der Schwerpunkt der Analyse auf das Führungsbild gesetzt ist, welches diesen Modellen zugrundeliegt. Mit Hilfe des Sozialen Konstruktionismus kann nicht nur gezeigt werden, dass dieses Bild ausschlaggebend für die Führungsmodelle und -praktiken ist. Diese Theorie bietet zudem die Möglichkeit über ein neues Führungsbild nachzudenken. Diese Möglichkeit wird hiermit aufgegriffen. Der Soziale Konstruktionismus versteht sich als eine Einladung zum Dialog und dieser Einladung wird mit dieser Arbeit gefolgt. Es ist ein Dialog über eine Führung, welche zu den neuen Rahmenbedingungen passt und eine überraschende Lösung für heutige Führungskräfte liefert.
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