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Kooperative Entwicklung fachspezifischer Studierfähigkeitstests

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Der Anteil an jungen Erwachsenen, die sich für ein Hochschulstudium entscheiden, nimmt stetig zu. Diese Entwicklung ist für sich genommen sehr zu begrüßen, bringt aber auch Probleme mit sich: Eine wachsende Heterogenität der Zugangswege und Eingangsvoraussetzungen sowie die Notwendigkeit, bei einer begrenzten Zahl von Studienplätzen deren Vergabe zu regulieren. Mit dem Ziel, die Informationsbasis zu verbreitern und damit Auswahlverfahren verantwortungsvoll gestalten zu können, haben sich im Jahr 2010 mehrere Hochschulen für Angewandte Wissenschaften des Landes Baden-Württemberg zusammengefunden, um gemeinsam ein Instrument zur Studierendenauswahl zu entwickeln. In Erwartung einer damals erwarteten (später jedoch ausgesetzten) Verpflichtung im Hochschulzulassungsgesetz zur Berücksichtigung des Ergebnisses eines Studierfähigkeitstests wurde innerhalb von nur 18 Monaten ein entsprechendes Testverfahren mit mehreren Modulen entwickelt. Der vorliegende Band stellt den Praxisbericht zu diesem Kooperationsprojekt dar, das vom baden-württembergischen Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst gefördert wurde. In den einzelnen Kapiteln wird ein detaillierter Einblick in das Vorgehen, den Verlauf und die Organisation des Projekts gegeben. Es werden die Konzeption und die Aufgabenentwicklung für die Testmodule Naturwissenschaftliches Verständnis, Technisches Verständnis, Mathematisches Verständnis, Formalisieren von Zusammenhängen, Wirtschaftliches Verständnis, Diagrammverständnis, Sprachverständnis Deutsch, Sprachverständnis Englisch und Schlüsselkompetenzen dargestellt. Das eigens für das Projekt entwickelte Online-Testsystem wird beschrieben. Aber es werden auch organisatorische Fragen und praktische Probleme bei der Umsetzung eines solchen Testverfahrens in der Praxis mit den verschiedenen Handlungsmöglichkeiten erörtert. In einem besonderen Teil werden am Beispiel dieses Projekts Wege der psychometrischen Fundierung und der Einbeziehung psychometrischer Analysen in die Entwicklung von Studierfähigkeitstests aufgezeigt. Das Konzept der Studierendenauswahl wird jedoch auch kritisch hinterfragt und es wird in hochschuldidaktischer Reflexion eine Brücke von der Auswahl zur Beratung Studieninteressierter geschlagen. Der Band ist im Ganzen ein Erfahrungsbericht, der Herausforderungen, Problemlösungsansätze und Lernprozesse widerspiegelt und es dem Leser/ der Leserin so ermöglicht, bei ähnlichen Vorhaben auf diesem Fundus aufzubauen. Zudem legt der Bericht aber auch Zeugnis davon ab, wie fruchtbar die Kooperation mehrerer Hochschulen über die Grenzen von Fachbereichen und wissenschaftlichen Disziplinen hinweg sein kann. Der große persönliche Einsatz und der offene Austausch der beteiligten Hochschulpraktiker/innen und Fachwissenschaftler/innen hat wesentlich zum Gelingen dieses ambitionierten Projektes beigetragen.
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