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Krieg und Kunst
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Der dritte Weltkrieg ist bisher ausgeblieben - er wäre wohl auch der letzte. Gleichwohl brennt die Welt an allen Ecken: radikale Erhebungen nationaler und kultureller Minoritäten, fundamentalistische Ausschreitungen der vermeintlich Rechtgläubigen gegen die Verblendeten lassen jede globale Ordnung aus den Fugen geraten. Mehr denn je scheint Heraklits Satz zu gelten, daß der Krieg der Vater aller Dinge sei, mehr dann je Carl von Clausewitz' Einschätzung, er sei selbst ein Mittel der Politik. Krieg ist ursprünglicher als Frieden, dem wir angeblich unsere Kultur verdanken. Kultur aber wird, wie nicht zuletzt die jüngsten Diskussionen und Debatten erwiesen haben, selber kriegerisch. Angesichts der Schläge und Gegenschläge seit dem 11. September 2001 haben maßgebliche Intellektuelle und Künstler sich in diesem Band zusammengefunden, um über das Verhältnis von Krieg und Kunst neu und kontrovers nachzudenken. Das Ergebnis ist die Diagnose eines bestürzend engen Zusammenhangs zwischen Krieg und Kultur in allen ihren Sparten: von der Fernsehunterhaltung bis zum Historien- gemälde, von der Architektur bis zum Design der Vernichtung, vom Computer- spiel bis zu den unmenschlichen, weil ohne Menschen betriebenen Waffen- gängen - überall orientiert sich die "Kulturmenschheit" am barbarischen Ernstfall des Krieges.
Neuauflage/Nachdruck unbestimmt