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Kriegerische Rhetorik 2100
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In die rhetorische Schlacht ziehen
"Pass' doch auf!", ruft erbost der Radfahrer dem Passanten zu. Dieser schreit zurück: "Pass' doch selber auf!" Der Radfahrer bremst, wendet und fährt bedrohlich auf den Fußgänger zu.
Wie schnell bauen ein paar Wörter eine aggressive Stimmung auf. Ruckzuck entsteht ein heftiger verbaler Schlagabtausch zwischen den beiden Verkehrsteilnehmenden. Können sie sich nicht zügeln, kann es sein, dass es zu Handgreiflichkeiten kommt. Schubsen, schlagen, prügeln. Ernsthafte Verletzungen können die Folge sein.
Dieses Beispiel lässt sich auf allerlei Situationen übertragen. Sei es im gesellschaftlichen oder im beruflichen Umfeld, sowie bei unterschiedlichen Ansichten zweier Staaten auf dieser Welt. Wie die jüngste Vergangenheit zeigt, bleibt es dann nicht bei kleineren Rangeleien - der Konflikt artet, läuft alles schief, in eine kriegerische Handlung aus. Hier bleibt es nicht bei vergleichbar harmlosen Verletzungen - der Konflikt eskaliert in bösartige körperlich wie geistig irreparable Schäden, tja tatsächlich wird das Töten und damit sogar das Sterben einkalkuliert.
Wird der gewählte Wortschatz - schon im Vorfeld eines Treffens - analysiert, offenbaren sich nicht nur bestimmte Gedanken des Sprechenden, sondern auch seine Strategie. "Denen werden wir es erbarmungslos zeigen!" "Das werden wir bis zum bitteren Ende ausfechten!" "Die werden wir mit eigenen Waffen schlagen."
Verstecken sich in der geäußerten Wortwahl nicht mehrere Wörter, die aus feindlichen, ja kriegerischen Auseinandersetzungen stammen könnten? Wird der Gesprächspartner oder die Abordnung der 'anderen Partei' als Gegner gesehen, den es zu besiegen gilt? Herrscht der (überholte) Gedanke vor: Einer wird gewinnen, der andere muss verlieren?
Natürlich wird nicht jeder, der eine sogenannte Kriegsfloskel verwendet oder ein Wort aus dem militärischen Umfeld benutzt, zwangsläufig auf Gewinn oder Verlust, auf Sieg oder Niederlage abzielen. Trotzdem verraten die verwendeten Ausdrücke mögliche innere Strategien, beziehungsweise die Einstellung zu den Gesprächspartnern oder der Gesprächssituation.
1 - Verräterische Verbalisierung
2 - Abwertende Körpersignale
3 - Kompromisslose Behauptungen
4 - Unterstellende Befragung
5 - Ablenkendes Antworten
6 - Hemmende Kommunikation
7 - Gewaltvolle Rhetorik
8 - Fröstelnde Atmosphäre
Treten Sie ein in die Welt der zweifelhaften Wortwahl, erkennen Sie entstehende Risiken und entkräften Sie eine sich zuspitzende kriegerische Auseinandersetzung.
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