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Kristallchemie, Strukturen und Phasenumwandlungen von Silikaten, Germanaten und Boraten
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FUr viele kristallographische und kristallchemische Probleme aus dem Bereich der Mineralogie stellen die Silikate ein wich tiges Vorbild dar. Die Mannigfaltigkeit, mit der in den Silika ten Tetraeder in verschiedenartiger Verknupfung untereinander sowie mit anderen Kationenpolyedern auftreten k8nnen, machen sie zu einer besonders reizvoilen Verbindungsklasse. Zwar sind sehr viele bekannte und gut untersuchte Silikate als Minerale von der Natur "hergestellt" worden, aber dennoch leidet die Mineralogie an einem empfindlichen Mangel: Die geochemische Verteilung der Elemente in der Erdkruste favorisiert nur eine geringe Zahl von Elementen des periodischen Systems, es fehlt die 8rtliche Kon zentration an seltenen, "exotischen" Elementen, um auch unge w8hnliche Verbindungen in der Natur anzutreffen. Was hier fUr die Silikate gesagt wird, gilt in abgeschw~chter Form auch fUr die Borate, die in der Natur ebenfalls in reicher Strukturmannigfaltigkeit auftreten. Sie sind aber gegenuber den Silikaten dadurch besonders interessant, daB neben tetraedri schen B0 -GrUppen auch planare B0 -Dreiecke auftreten. 4 3 Hier ist der pr~parativ arbeitende Kristallograph und Chemiker in einergunstigenLage, indem er durch gezielte Synthesen von Phasen, die in der Natur nie stabil w~ren oder sich nie bilden k6nnten, die LUcken im Reich der Minerale ausfUllen kann und da mit Beziehungen aufzeigt, die aufgrund mineralogischer Befunde allein nicht zu erhalten sind.
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