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Kulturhistorische Betrachtungen des Klabautermanns - Zweites Bändchen
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Die sprachliche Herkunft des Namens "Klabautermann" war lange umstritten - und ist noch immer nicht eindeutig geklärt. Meist leitete man ihn aus der Bezeichnung Kalfatermann ab. Dieser verstopfte (kalfaterte) mit Pech und Werg auf Segelschiffen undichte und schwer zugängliche Stellen. Ebenso gut kann der Name aber auch von klütern (in geschickter Weise geschäftig sein), klautern (klettern) oder klabautern ("klabastern" = niederdeutsch für poltern bzw. polternd umherziehen oder anklopfen) abgeleitet werden. Der ältere holländische kaboutermann kann wegen der Internationalität der damaligen Schiffsbesatzungen ebenfalls zur Bildung des neuen Namens beigetragen haben.
Anfangs sprach man mehr vom "Klabautermännchen". Heute ist jedoch die Bezeichnung "Klabautermann" gängig. Häufig werden aber auch Synonyme wie "sagenhafter Schiffskobold", "sagenhafter Schiffskobold der norddeutschen Matrosen" und "sagenhafter Schiffsgeist" verwendet oder man bezeichnet den Klabautermann als die "bekannteste seemännische Spukgestalt", als den "sagenhaften Schutzpatron der Seefahrer und ihrer Schiffe", als "Patron der Seeleute" und als "Schutzpatron sowohl des Schiffes als auch der Seeleute".
Der Klabautermann-Aberglaube verbreitete sich zuerst im Nordseeraum bzw. in Norddeutschland. Im Weiteren drang er in die Anrainerstaaten der Ostsee ein, nicht ohne dort auf bereits vorhandene Geister-Traditionen mit den Schiffsgeistern "Skibsnisse" und "Troll" in Dänemark und Norwegen, "Skeppsra" in Schweden und "Laivanhaltia" in Finnland zu treffen. Dadurch erfolgte auch eine deutliche Vermischung mit Geisterüberlieferungen in den drei hauptsächlichen Verbreitungsgebieten des Klabautermannstoffes. Insbesondere diese frühen Schiffsgeister des nicht-deutschen Sprachraumes prägten die Klabautermannfigur mit.
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