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Laien in lutherischen Kirchenordnungen
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Die vorliegende Untersuchung wird von der zentralen Fragestellung geleitet, wie es dazu kam, dass ein von den Hallenser Pietisten ausgebildeter und durch sie beruflich geprägter Pfarrer im Pennsylvania des 18. Jahrhunderts eine Kirchenordnung erstellte, die für Laien viel weitergehende Mitwirkungsrechte festschrieb, als er sie im Rahmen des Landesherrlichen Kirchenregimentes während seines Werdeganges im Reich kennengelernt und auf deren Grundlage er gewirkt hatte. Welche treibenden Kräfte in seiner Persönlichkeit und seinem Umfeld waren es, die dieses ermöglichten bzw. erzwangen?Die Arbeit untersucht mittels interdisziplinären Ansatzes unter Einschluss der Rechtswissenschaften und der Kirchengeschichte sowie der Theologie und der profanen Geschichte die Genese der Kirchenordnung von 1762 der St. Michaelis Kirche in Philadelphia, Pennsylvania. Mit dieser Kirchenordnung, die auch für die anderen lutherischen Gemeinden in Nordamerika mustergültig werden sollte, mit einer eindeutig festgelegten Lehre und einem Bekenntnis, einer Agende und einer Predigerversammlung als lokaler oberster Kircheninstanz wurden Strukturelemente geschaffen, die die lutherische Kirche in Pennsylvania von ihren de jure-Bindungen an Europa löste, sie gegen konkurrierende Kirchen in Nordamerika abschottete und die Kirchengemeinde als freiwilligen Zusammenschluss Gleichgesinnter mit religiöser Zielsetzung definierte.
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