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Lebenssucher

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Es gibt Jahre, in denen der Frühling nicht fröhlich ist, die wenigen Blumen, die er über die Wiesen streut, sind blaß und welken rasch, nur zögernd, fast als fürchteten sie sich, kriechen die jungen Blätter an den Bäumen aus der braunen Hülle, das dürr raschelnde Herbstlaub im Walde wird kaum jemals ganz von einem frischen Moosteppich verdrängt, und auch der klarste, blaue Himmel trägt einen seinen grauen Schleier wie die jungen Nonnen bei der letzten Weihe. Solch ein Frühling strich mit seiner schlaffen, weichen Luft über die Höhen des fränkischen Jura, spielte im Vorüberstreifen flüchtig mit der zerbrochenen Äolsharfe auf dem grauen Turm von Hochseß, tanzte ein wenig über dem ausgetrockneten, zwischen Nesseln träumenden Ziehbrunnen, um schließlich die schmale Wange und die blonden, glatten Haarsträhnen des schlanken Knaben kosend zu streicheln, der auf der alten efeuumsponnenen Mauer saß und unbewegt in das Land hinausstarrte. Weithin breitete es sich aus vor ihm, von dem engen Tale an, das drunten schlief, eingewiegt vom Murmeln und Plätschern des breiten Baches und dem Klappern der Wassermühle, deren Räder er trieb. Blasse Wiesen schmiegten sich sehnsüchtig an den zärtlichen Freund, als erwarteten sie von seiner Umarmung ihr buntes Blumenleben, und in zahllosen Windungen umschlang er sie, als ob er zögere, sich von ihnen zu trennen, Sträucher von wilden Rosen, Schlehen und Rotdorn, die zum Himmel empor ihre Ästchen streckten, nach heißer Sonne verlangend, die ihre Blüten wecken sollte, umkränzten sie, ehe die Bergwände steil emporstiegen.
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