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Leitfaden der Therapie der inneren Krankheiten
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Es ist eme eigentumliche Erscheinung, daG in der Ausbildung der Arzte so wenig Sorgfalt dem eigentlichen Endzweck alles medizinischen Strebens, del' Heilkunst, gewidmet wird. In "\V ort und Schrift erfahrt der Medizinstudierende die genauesten atiologischen Forschungen, er verfolgt die pathologisch -anatomischen V organge, den klinischen Ver lauf mit den wunderbarsten, seltensten Abweichungen von der Norm, er wird in der diagnostischen Kunst mit grol~er Liebe unterwiesen, er lernt schlieBlich auch sein pro gnostisches Urteil fallen, aber in der Hauptsache, in der Ausbildung der Heilkunst, wird er arg vernachHissigt. So kommt es, daB del' junge Arzt - quoad internam medicinam - als therapeutischer Nihilist sein Berufsleben beginnt. Wahrend er, geblendet durch die eklatanten un mittelbaren Erfolge der Chirurgie und deren verwandten Gebiete die kuhne Tat verehrt, sieht er geringschatzig auf die Machtsphare der internen Medizin herab. Den Inhalt der trockenen Pharmakopoe identifiziert er mit dem Arsenal des Heilschatzes der illneren Medizin, und in diesem engen Bezirk glaubt er an die Heilkraft del' Digitalis, des Chinins, Quecksilbers, wohl auch an einige wenige andere Mittel, den Rest jedoch halt er fur gut genug, der Illdi kation, ut aliquid fiat, zu genugen. Diese Anschauung wird durch die Art der arztlichen Ausbildullg hervorge rufen. In den klillischen Vorlesullgen und den Lehr- Vorwort.
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