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Liberalismus und moderne Schweiz
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Die direkte Demokratie ist in der Schweiz wie in keinem anderen Land ein zentraler Bestandteil der politischen Kultur, aber geschichtswissenschaftlich noch wenig erforscht. Aus diesem Grund wurde das Forschungsinstitut direkte Demokratie gegründet, das mit wissenschaftlichen Konferenzen, Publikationen und Vorträgen diese Forschungslücken schliessen will. Band 1 widmete sich dem Katholizisums, der Wichtiges zur Entstehung der modernen Schweiz und der Entwicklung der direkten Demokratie beigetragen hat. Band 2 thematisiert nun den Liberalismus.
Die liberale Staatsidee wurzelt in der Aufklärungs- und der französischen Revolutionszeit. Sie schlug sich in leitenden Grundsätzen der helvetischen Verfassungen nieder. Damit und mit der Förderung der Volksschule prägte der Liberalismus im 19. Jahrhundert die weitere demokratische Entwicklung in der Schweiz nachhaltig. Jedoch liefen die liberale Theorie und Praxis mit ihrem Hang zur Aristokratisierung immer wieder Gefahr, das moderne Naturrecht zu negieren und an dessen Stelle ein utilitaristisches Prinzip zu favorisieren.
Die Konferenz, in deren Rahmen die vorliegenden Texte entstanden sind, versammelte namhafte Experten zur Thematik und stellte anhand der Panels «Theoretische Grundlagen des Liberalismus» sowie «Liberale Debatten - repräsentative versus direkte Demokratie» neue Forschungsresultate vor. Das im Mittelpunkt der Tagung stehende Verhältnis des schweizerischen Liberalismus zur direkten Demokratie war zwar ambivalent und konfliktbeladen, doch befruchteten sich beide Denkansätze auch und wurden in der Praxis zu wichtigen Bausteinen einer modernen Schweiz. So bringt der Band Licht in Forschungsdesiderate und leistet einen weiteren wichtigen Beitrag zur Demokratieforschung. Band 3 wird sich dann mit dem Thema «Frühsozialismus und moderne Schweiz» auseinandersetzen.
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