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Lippisches Panoptikum
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Ein lippisches Bilderbuch
Vorwort von Wolfgang Stückemann
Wenn einer alte Geschichten ausgräbt, macht er das meistens, um sein Gegenüber mit Vorwürfen zu konfrontieren oder sich in irgendeiner Form zu rechtfertigen. Bei diesem Buch hingegen haben wir es eher mit einer Liebeserklärung an Lippe zu tun. Gerade dem Karikaturisten Peter Menne lassen Land und Leute aus OWL in seinen Bildern keine Ruhe. "Westfalen" und "Lippe", das sind in den letzten 30 Jahren seine großen Themen geworden. Voller Neugier machten sich Peter Menne und Andreas Scheffler auf die Suche nach Geschichten aus dem Lipperland. Historiker und Volkskundler, Stadtarchivare, Heimatforscher und einfach nur interessierte Lipper haben den beiden geholfen, diese Sammlung zusammenzutragen. Ausgesucht wurden Schilderungen aus allen Zeitepochen, mit bekannten wie unbekannten Akteuren. Es sind Anekdoten, die kuriose, ungewöhnliche, aber auch charakteristische Ereignisse wiedergeben. In ihrer Gesamtheit gewähren sie so einen kleinen Einblick in das Lipperland, beschreiben Menschen, Bräuche, Geschichte und Kultur des Landes. Eine Anekdote, die oft nur mündlich überliefert wird, erhebt weniger den Anspruch, literarisch besonders wertvoll zu sein. Der Autor Andreas Scheffler vermag es jedoch, das gesammelte Material mit einer fein dosierten Prise Satire zu würzen, und gibt den Erzählungen dadurch eine ganz persönliche Note. Trotzdem bleibt er der Geschichtsschreibung zu jeder Zeit gerecht. Dem Illustrator und Karikaturisten Peter Menne kommt dieser Sprachstil sehr entgegen. Finden wir doch in seinen Bildern genau diesen Humor und die Satire, die wir auch in den Texten antreffen. Menne schafft einen leidenschaftlichen Bilderzyklus liebevoller und doch kantiger Karikaturen, die sich mit Heimatgeschichte beschäftigen - ein Augenschmaus für jeden Lipper, aber auch für "Zugereiste" oder auch "Beute-Lipper" genannt. Dieses Buch ist zunächst aus Lust am Erzählen und am Zeichnen entstanden. Die Geschichten und Bilder können in ihrer humorvollen Art jedoch auch heute gelebtes Brauchtum erklären und mit neuem Sinn füllen. Wir können sie deshalb durchaus als Aufforderung verstehen, sich intensiv mit der eigenen Geschichte zu beschäftigen.
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