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Literarische Narreteien
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Das Buch befasst sich mit dem Phänomen der Karnevalisierung von Literatur, mit der Übertragung
karnevalesker Bräuche und Motive in die literarische Sprache - denn diese erlebt in zeitgenössischen
Migrationsromanen eine Renaissance. Anhand eines deutsch- und englischsprachigen
Textkorpus werden mithilfe der Theorien Michail Bachtins sowie Ansätzen der Postcolonial Studies
die karnevalesken Subversionsstrategien aufgezeigt, die in den Romanen Einsatz finden und
die dazu dienen, die Hoheitsposition der porträtierten Mehrheitsgesellschaften infrage zu stellen:
Ähnlich dem Narren, der beim Karneval zum König gekrönt wird, erhalten die migrantischen ProtagonistInnen
durch ihre Performanzen - vor allem durch die kulturspezifische Mimikry sowie die
genderspezifische Maskerade - zeitweise die Oberhand über die Mehrheitsgesellschaft, indem sie
diese und ihre (Wahrnehmungs-)Strukturen enttarnen, bloßstellen und untergraben.
Wie in der Arbeit dargelegt wird, reflektieren AutorInnen türkischer Abstammung in Deutschland
sowie indischstämmige SchriftstellerInnen in Großbritannien - als RepräsentantInnen der zahlenmäßig
größten Minorität des jeweiligen Landes - gesellschaftliche Strukturen dabei im Sinne
einer engagierten Literatur und halten den LeserInnen kritisch-humorvoll einen Spiegel vor.
Libri-Titel folgt in ca. 2 Arbeitstagen