- Start
- Literatur als Soziologie
Literatur als Soziologie
Angebote / Angebote:
Inwiefern ist Theodor Fontanes "Effi Briest" von soziologischem Interesse? Oder allgemein gefragt: Welche soziologischen Erkenntnisse lassen sich aus Literatur gewinnen? Die Autoren diskutieren zunächst die wesentlichen Positionen zum Verhältnis von Soziologie und Literatur, die von ihrem Konkurrenzverhältnis im 19. Jahrhundert bis zu Methoden- und Theoriekontroversen in der heutigen Soziologie reichen. Helmut Kuzmics und Gerald Mozeti? untermauern die These von der soziologischen Relevanz belletristischer Literatur in anschließenden Fallstudien, die einige Werke exemplarisch unter soziologischem Blickwinkel analysieren. Im Zentrum dieser Untersuchungen steht der Autoritarismus im Wandel von vormodernen zu modernen Gesellschaften. Durch die Gegenüberstellung von literarischen Texten und soziologischen Untersuchungen wird deutlich, wo Literatur für die Soziologie besonders fruchtbar sein kann. So erlaubt beispielsweise "Effi Briest", als Ausschnitt der Lebenswelt des Beamtenadels im Wilhelminischen Deutschland gelesen, tiefe Einblicke in dessen Denkweisen und Gefühlslagen, vermittelt ein Verständnis für zeit- und schichtenbedingte Beschränktheiten und Zwänge und macht den Ehrbegriff der Zeit fassbar, wie es soziologische Untersuchungen nicht vermögen. Denn Literatur kann gesellschaftliche Verhältnisse lebendiger und anschaulicher beschreiben. Diskutiert werden in diesem Band unter anderen Werke von Gustave Flaubert, Theodor Fontane, Joseph Heller, Anthony Trollope, Heinrich Mann, Johann Nestroy, Heimito von Doderer, Fritz von Herzmanovsky-Orlando, Joseph Roth, Robert Musil, Peter Rosegger, Franz Innerhofer und Alison Lurie
Neuauflage/Nachdruck unbestimmt