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Machtquelle Erdöl
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Schrumpfende Erdölreserven bei gleichzeitig wachsender globaler Energienachfrage haben in der letzten Dekade zu steigenden Erdölpreisen beigetragen. Der Sammelband untersucht die Effekte des hohen Ölpreises in neun Erdölstaaten in Afrika, Lateinamerika, dem Nahen Osten sowie aus der OECD-Welt. Der systematische Vergleich der Länderfälle generiert einige konsolidierte Hypothesen zum Zusammenhang von Ölpreis und Entwicklungen in der Außen-, Innen- und Wirtschaftspolitik, die grundsätzlich die Annahmen des Rentierstaatskonzepts unterstützen: Ein steigender Ölpreis und damit verbundene Erlöse stellen in der Tat eine Machtquelle für die Politik dar und tragen zu kurzfristigen wirtschaftlichen Erfolgen bei. Mittel- und langfristig birgt das Vertrauen auf die hohen Einnahmen jedoch erhebliche Risiken. Der Band zeigt auf, dass die tatsächlichen Entwicklungen nicht ohne Berücksichtigung des erdölunabhängigen Kontexts der jeweiligen Länder erklärt werden können. Deutlich wird dies am Beispiel Libyens, das trotz seines hohen Öleinkommens eine schwere politische Krise durchlebt, aber auch im Falle der wirtschaftlich erfolgreichen und stabilen Demokratie Norwegens.
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